Sinnvoll für Kinder und Enkelkinder sparen

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Viele Geldinstitute locken mit verlockenden Prämien und Belohnungen als Marketingmaßnahmen in den örtlichen Filialen. Wir klären über Sinn und Unsinn gängiger Finanzprodukte auf, die wieder angeboten werden.
Eine junge Frau steht vor einem Getreidefeld in der Sonne und streckt die Arme in die Höhe.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Wer früh Geld für Kinder oder Enkelkinder zurücklegt, das der Nachwuchs dann zum Beispiel zum 18. Geburtstag zur Verfügung haben soll, hat verschiedene Optionen.
  • Geldinstitute und Vermittler:innen verkaufen meist Anlagemöglichkeiten mit hohen Provisionen, die noch dazu unflexibel sind. Diese sind aber nicht die erste Wahl.
  • Wir bewerten die gängigen Vorschläge und nennen passendere Alternativen.
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Geht es um das Sparen für die Ausbildung der Kinder oder Enkel, kommen verschiedene Produkte in Frage. Je nach:

  • Anlagedauer
  • gewünschter Flexibilität
  • Risikobereitschaft

Bei uns lesen Sie, ob sich Produkte tatsächlich für Sie eignen und welche Vor- und Nachteile sie haben.

So gelingt das Sparen mit einfachen Produkten

Kinder können den wichtigen Umgang mit Geld erlernen, wenn sie die Sparform verstehen. Dazu eignen sich insbesondere Sparbücher oder auch Tagesgeldkonten. Beide sind unkompliziert und bergen kein Risiko. Anhand des Sparbuchs kann der Sprössling jederzeit schauen, wie viel Geld er schon zur Bank gebracht hat.

Sparbücher, Tagesgeld und Festgeldkonten

Einige Kreditinstitute bieten für Kinderkonten etwas höher Zinsen im Rahmen begrenzter Anlagesummen (zum Anbietervergleich für Jugendgirokonten der Stiftung Warentest). Bei Direktbanken, die ohne Filialvertrieb auskommen, sind hier und da auch noch höhere Zinsen möglich (zum Anbietervergleich für Tagesgeldkonten der Stiftung Warentest). Wenn das Kind das Sparen auch selbst erleben soll, dann ist wohl ein Institut vor Ort die erste Wahl.

Immerhin investieren diese auch einiges in ihr Marketingbudget für die junge Zielgruppe, indem sie jährlich mit Werbegeschenken zum Weltspartag locken. Ganz selbstlos ist das natürlich nicht, also aufgepasst bei der nächsten Werbeaktion vor Ort. Die Bank lebt schließlich davon, ihre Produkte gegen Entgelte und Provisionen zu verkaufen und Darlehen auszugeben.

Direktbanken ohne Filialnetz bieten häufig eine bessere Verzinsung bei ähnlicher Flexibilität. Der anschauliche Besuch bei der Bank, um bares Geld abzuholen oder einzuzahlen, entfällt dabei jedoch. Bei Festgeld legen Sie eine Laufzeit fest, während derer Sie über das Geld nicht verfügen können. Dafür winken dann auch höhere Zinsen (zum Anbietervergleich für Festgeldkonten der Stiftung Warentest).

Banksparpläne

Ein Banksparplan ist im Grunde ein Sparkonto, auf das Sie regelmäßig einzahlen. Im aktuellen Zinstief ist das Angebot an Banksparplänen sehr überschaubar. Einige Geldinstitute bieten diese Produkte aber speziell für Minderjährige noch an (z. B. als Bildungssparen). Dabei sollten Sie die vertraglichen Besonderheiten beachten:

  • Unter welchen Voraussetzungen gibt es eine extra Verzinsung oder gar zusätzlich einen laufzeitabhängigen Bonuszins?
  • Sinkt der Guthabenzins bei Überschreiten eines bestimmten Anlagebetrags?
  • Kann die Rate geändert oder ausgesetzt werden?
  • Ist eine vorzeitige (Teil-)Kündigung möglich oder nur mit Abstrichen beim Zins?


Auch bei Banksparplänen ist das Geld sicher, die Ertragschancen sind aber sehr begrenzt.

ETF-Sparpläne

Die Renditechancen am Aktienmarkt sind deutlich höher als bei den zuvor genannten Finanzprodukten. Auf lange Sicht sind Aktien die ertragsstärkste Anlageform, für Anleger:innen sind sie aber auch mit hohen Wertschwankungen verbunden.

Wenn Sie bereit sind, die Risiken zwischenzeitlicher Verluste zu tragen, kann ein Aktienfondssparplan passend sein. Sie können die Anlagesumme auch aufteilen und sich so für eine Mischung aus Banksparplan (oder Tages- bzw. Festgeld) und Aktienfondssparplan entscheiden. Die Raten können hier sehr flexibel kostenlos verändert oder ausgesetzt werden.

Es gibt aber unterschiedliche Aktienfonds. Aufgrund der geringen Kosten und der sehr breiten Risikostreuung sind sogenannte Indexfondssparpläne oder auch ETF-Sparpläne die erste Wahl. Ein ETF bildet die Wertentwicklung eines Aktienindex nach. Wenn Sie den richtigen Index auswählen, können Sie ihr Geld sehr breit gestreut anlegen.

Wir raten, die etablierten Indizes großer Anbieter zu verwenden. Eine sehr breitere Streuung mit über 3.000 Aktien weltweit bilden der

  • MSCI All Country World Index sowie
  • der FTSE All World Index ab.

Zu diesen genannten Indizes existieren ETFs von verschiedenen Anbietern.

 

ETF-Sparpläne bergen aber auch erhebliche Wertschwankungsrisiken.

Mit unserem Renditerechner können Sie sich ausgiebig über Renditen und Risiken verschieden riskanter Anlagestrategien in der Vergangenheit informieren.

Interaktive Grafik: Verkaufsgespräch beim "Finanzberater"

Klicken Sie auf die einzelnen Symbole in der Grafik, um mehr Informationen zu erhalten.  

Ein Paar sitzt im Büro eines Finanzberaters zum Verkaufsgespräch

 

Wozu möchten Sie Geld für den Nachwuchs anlegen?

Die erste Frage, die Sie sich stellen sollten, bevor Sie sich für ein Finanzprodukt entscheiden, lautet:

Warum möchten Sie eigentlich Geld für den Nachwuchs anlegen?

Haben die Großeltern Geld geschenkt, ist ein Erbe anzulegen oder möchten Sie einfach mit einem Sparplan beginnen, etwas zur Seite zu legen – als Starthilfe nach Abschluss von Schule und Ausbildung? Je nach Anlass, Ziel und Ihrer Erwartung an die Erträge der Geldanlage kommen dabei verschiedene Möglichkeiten in Frage.

Sparen für das nächste Fahrrad oder ein größeres Geschenk in wenigen Jahren

Wenn Sie das Geld schon in wenigen Jahren brauchen und dabei auch keine Risiken eingehen wollen, auch nicht für höhere Renditechancen, dann bleiben Sie beim simplen Sparkonto oder Festgeldkonto. Einen Anbietervergleich finden Sie bei der Stiftung Warentest.

Geld anlegen für einige Jahre, etwa für die Ausbildung der Kinder

Wenn Sie auf das Geld über einen längeren Zeitraum nicht angewiesen sind, dann sind etwas höhere Erträge möglich. Erstens zahlen Banken höher Zinsen, je länger Sie das Geld fest anlegen. Schauen Sie sich den Unterschied an zwischen einem 3-monatigen Festgeld und einem 10-jährigen Sparbrief an.
Der Sparbrief ist genauso sicher.

Wichtig: Fest angelegt ist fest angelegt, da ist vor Laufzeitende meist nichts zu machen. Außerdem können Sie bei einem längeren Zeitraum das Geld vielleicht auch mit etwas mehr Risiko, beispielsweise über eine Anlage im Bereich des Aktienmarktes, anlegen, weil Sie Zeit haben, eine schlechte Phase auszusitzen. Wie das geht, erfahren Sie weiter unten.

Übrigens kann man den Kindern oder Enkeln statt eines ungreifbaren Finanzproduktes auch den Musikunterricht oder den Vereinsbeitrag für den Sport bezahlen, um nur ein paar Alternativen zu nennen. Die Investition in die Bildung der Kinder kann auch eine Option sein, von der das Kind auf lange Sicht vielleicht sogar noch viel mehr profitiert, als von einer abstrakten Geldanlage.

Größere Schenkung, Erbschaft anlegen & Grundstein für eigene Immobilie

Oft ist hier der Wunsch im Spiel, die eigenen Kinder oder Enkel mögen es einmal einfacher haben. Und tatsächlich kann man mit einem früh geschenkten größeren Geldbetrag einen ordentlichen Beitrag leisten, vorausgesetzt man legt ihn gut an. Entscheidend ist dabei auch, auf die Höhe der laufenden Kosten zu achten. Denn diese können die Erträge erheblich reduzieren.

Wir haben 2 Beispiele mit einer Geldanlage über 1.000 Euro durchgerechnet. Wenn es bei Ihnen statt um 1.000 Euro gleich um 10.000 Euro geht, können Sie das Ergebnis einfach mit 10 multiplizieren:

JahreEinmalanlage 1.000 Euro, geringe Kosten (0,2 Prozent pro Jahr, zum Beispiel Aktienindexfonds / ETFs)Übliche Kosten (2 Prozent pro Jahr, zum Beispiel Aktienfonds oder Versicherungen)
10644,47 Euro383,58 Euro
201.704,30 Euro914,28 Euro
406.313,22 Euro2.664,48 Euro
5011.026,40 Euro4.070,09 Euro

Wir haben hier den Wert von 5,3 Prozent pro Jahr angenommen. Dieser Wert entspricht der jährlichen realen historischen Rendite des Aktienmarkts für 21 Länder seit dem Jahr 1900. (Quelle: Credit Suisse Global Investment Returns Yearbook). Ein solches breit gestreutes Aktieninvestment ist heute zum Beispiel mit ETFs umsetzbar.

Beachten Sie: Jede Geldanlage mit höheren Renditechancen ist aber auch mit höheren Risiken verbunden. Immerhin können Sie Totalverlustrisiken durch eine Risikostreuung aber auf reine Wertschwankungsrisiken reduzieren.

Mit zunehmender Anlagedauer sind Verluste am Ende der Anlagedauer in der Vergangenheit auch seltener eingetreten. Über den Zusammenhang zwischen Rendite und Risiko können Sie sich mit unserem Renditerechner hier näher informieren.

Finanzprodukte: Was von "Beratern" gerne verkauft wird

Das Marketing der Finanzinstitute hat die junge Zielgruppe längst für sich erkannt – zur Kundenbindung aber auch als lukrative Einkommensquelle. Es wurden eigens Finanzprodukte kreiert, die gezielt den Eltern, aber auch den Großeltern angeboten werden.

Hier finden Sie einige Finanzprodukte, von denen wir aus unserer Beratungspraxis wissen, dass diese meist völlig am Bedarf der jungen Verbraucher:innen vorbei verkauft wurden:

Ausbildungsversicherung, Kinderpolice & Kindervorsorge

Mehr zu Ausbildungsversicherung, Kinderpolice & Kindervorsorge

Wenn Sie bei dieser Versicherung erwarten, dass Sie so die Ausbildung Ihres Kindes absichern könnten, dann liegen Sie falsch. Denn Sie können eine Ausbildung nicht, anders als Ihr Haus oder Ihren Hausrat, gegen Risiken versichern. Bei den hier genannten Versicherungen handelt es sich um eine Form der kapitalbildenden Lebensversicherung, mit einer frei zu vereinbarenden Ablaufleistung.

Versicherungsnehmer:innen und Beitragszahler:innen sind meist ein Elternteil oder ein Großelternteil. Die Leistung wird zum Vertragsende fällig. Meist orientiert man sich hierbei an den Beginn der Berufsausbildung oder des Studiums.
Achtung: Stirbt der Elternteil oder Großelternteil, bevor alle Beiträge bezahlt wurden, wird die Leistung nur dann trotzdem in voller Höhe fällig, wenn dies explizit so vereinbart wurde.

Es handelt sich hierbei also im Kern um mehrere Leistungen:

  • um einen Schutz gegen die finanziellen Folgen durch den Tod der Eltern bzw. Großeltern
  • und um eine Geldanlage für das Kind.
  • Bei vielen Produkten werden überdies weitere Risiken wie Unfall oder Invalidität in einer bestimmten Höhe abgesichert.
     

Achtung: Jede Versicherungsleistung kostet extra. Wir raten davon ab, verschiedene Leistungen derartig miteinander zu kombinieren.


Wenn Sie einen Todesfall- oder Unfallrisiko absichern möchten, dann können Sie das tun. Überlegen Sie sich, welche Leistung Sie benötigen und erkundigen Sie sich nach eigenen Versicherungen für diesen Zweck. Der Versicherungsschutz dieser Finanzprodukte (Ausbildungsversicherung, Kinderpolice & Kindervorsorge) ist nicht passgenau, er sichert eventuelle Risiken oft nicht bedarfsgerecht ab.

Zudem ist ein Preis-Leistungsvergleich für die einzelnen Bestandteile nicht möglich und das Produkt nicht flexibel. Es ist beispielsweise nicht so einfach, über das Guthaben vor Vertragsende zu verfügen oder mit dem Sparen längere Zeit auszusetzen. Und falls dies doch geht, dann ist es oft mit finanziellen Einbußen verbunden. Zu allem Überfluss zehren auch noch hohe Abschluss- und Verwaltungskosten an der Rendite dieser Verträge. Deshalb liegen sie in der Verkaufsregalen der Berater auch ganz weit vorne.

Sinnvollere Alternative: Statt eine solche Versicherung abzuschließen, können Sie insbesondere den Todesfall der Eltern über eine Risikolebensversicherung absichern. Die Todesfallsumme sollte sich nicht an Ausbildungskosten orientieren, sondern an dem Sicherheitsbedürfnis der Eltern. Informationen über verschiedene Angebote hat die Stiftung Warentest.

Weitere Risiken, die Ihren Lebensstandard bedrohen, können individuell bedarfsgerecht mit gesonderten Verträgen abgesichert werden:

  • Welche Versicherungen für verschiedene Lebenssituationen in Frage kommen können, erfahren Sie hier in einer Übersicht.
  • Verlässt Ihr Nachwuchs die Schule, können Sie hier nachlesen, welche Versicherungen genau dann wichtig sein könnten.


* Angenommen sind 3 Prozent der Versicherungssumme (0,03*50*12*18= 324 Euro). Provisionen müssen bei Lebensversicherungen nicht ausgewiesen werden, wohl aber Abschluss- und Vertriebskosten, die überwiegend zur Finanzierung der Provision dienen. Die Berechnung basiert auf konkreten Fällen aus der Verbraucherberatung der Verbraucherzentralen.

 

Rentenversicherung & Generationenpolicen

Mehr zu Rentenversicherungen & Generationenpolicen

Geht es um die Altersvorsorge, verkaufen Vermittler gerne Renten- und Lebensversicherungen mit langer Laufzeit oder auch sogenannte Generationenpolicen.

Für diese Produkte haben die Marketingabteilungen der Versicherer sich verschiedene Bezeichnungen ausgedacht. Warum diese Produkte gerne verkauft werden hat einen einfachen Grund: Die Vermittlungsprovision errechnet sich aus der Summe der Einzahlungen über die vereinbarte Laufzeit. Je länger die Laufzeit, desto höher die Provision für den Vermittler und desto weniger Geld wird insbesondere in den ersten Sparjahren tatsächlich angelegt.

Altersvorsorge ist aber in erster Linie Vermögensaufbau, und da gibt es andere Finanzprodukte wie ETF-Sparpläne und Banksparpläne (siehe unten), die weitaus preiswerter zu haben sind.

Außerdem: Soll Ihr Nachwuchs im Erwachsenenalter selbst entscheiden dürfen, wie es sein Geld anlegen möchte, mit welchen Risiken und Ertragsmöglichkeiten? Oder soll das Vermögen lieber für eine Immobilie oder ein Auslandsstudium verfügbar sein? Private Rentenversicherungen sind definitiv nicht die erste Wahl.

* Geschätzt auf Basis der Abschlusskosten aus einem Kostenausweis nach §2 VVG-InfoV. Abschluss bei Geburt mit 50 Euro monatlicher Prämie. Provisionen müssen bei Lebensversicherungen nicht ausgewiesen werden, wohl aber Abschluss- und Vertriebskosten, die überwiegend zur Finanzierung der Provision dienen. Die Berechnung basiert auf konkreten Fällen aus der Verbraucherberatung der Verbraucherzentralen.

 

Bausparverträge

Mehr zu Bausparverträgen

Neue Bausparverträge sind derzeit keine rentable Geldanlage. Die Guthabenverzinsung liegt nur geringfügig über 0 Prozent und zieht man alle Kosten von den Zinsen ab, rechnet sich das als Sparvertrag nicht mehr. Bausparverträge werden deshalb gerne verkauft, weil die Vermittler:innen dafür eine Provision, die sogenannte Abschlussgebühr, erhalten. Meist beträgt diese 1 Prozent der Bausparsumme, außerdem fallen jährliche Entgelte an.

Das Argument, dass Ihr Nachwuchs später vielleicht einmal bauen möchte und ein Bausparvertrag dazu ein günstiges Darlehen bietet, zieht leider auch nicht mehr: Die Bausparkassen haben in den letzten Jahren konsequent Verträge gekündigt, sobald sie das konnten. Wäre der Vertrag zuteilungsreif, also soweit angespart, dass die Darlehensphase beginnen könnte, dann müssen Sie mit einer baldigen Kündigung rechnen. Liegen lassen und später irgendwann einmal das Darlehen abrufen, diese Zeiten sind vorbei.

Mehr zum Bausparen können Sie in unserem ausführlicheren Beitrag nachlesen.

* Geschätzt auf Basis tariflicher Abschlussgebühr von 1 Prozent der Bausparsumme 10.000 €. Provisionen müssen bei Bausparverträgen nicht ausgewiesen werden. Die tatsächliche Provision kann höher, aber auch niedriger sein. Die Berechnung basiert auf konkreten Fällen aus der Verbraucherberatung der Verbraucherzentralen.

 

Goldkonten & Goldsparplan

Mehr zu Goldkonten

Aufgrund der jüngsten Preisanstiege beim Goldpreis werden zunehmend auch Goldkonten oder Goldsparpläne angeboten. Allerdings schwankte der Goldpreis in der Vergangenheit heftig, mehr noch als die Aktienmärkte! In den letzten 20 Jahren pendelte der Preis zwischen rund 300 und 1.880 Euro je Feinunze.

Gold ist also alles andere als eine sichere Geldanlage. Es ist aber auch nicht generell ungeeignet als Geldanlage. Bei größeren Beträgen kann die Beimischung von Gold zu einem Anlagemix - zum Beispiel bestehend aus Zinspapieren und Aktienfonds - das Risiko insgesamt senken, bei der Geldanlage große Verluste zu erleiden. Gold zahlt aber weder Zins noch Dividende und seine langfristige Wertentwicklung über Jahrzehnte hinweg war nach Abzug der Inflationsrate nur in wenigen Zeiträumen höher als bei anderen Geldanlagen.

Deshalb raten wir davon ab, deutlich mehr als 10 Prozent des Vermögens in Gold anzulegen.

 

Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, dem Nachwuchs Gold zu schenken, dann raten wir von Goldkonten oder Goldsparplänen ab. Schenken Sie stattdessen einfach eine Goldmünze. Sie bestehen in aller Regel aus Feingold (999er Gold) und werden von verschiedenen Ländern oftmals jährlich mit unterschiedlichen Motiven herausgegeben.

Seien Sie bei Sammlermünzen vorsichtig, hier bezahlen Sie weit mehr als die Münze in Gold gerechnet wert ist. Es gibt Münzen, die eine ganze Unze (31,1 Gramm) wiegen, aber auch Münzen mit geringerem Gewicht. Je kleiner das Gewicht desto schlechter ist der Preis. Wer möglichst viel Gold für sein Geld erhalten möchte, ist besser beraten, einige wenige größere Goldmünzen zu kaufen statt vieler kleiner.

Wichtig: Informieren Sie sich vorab im Internet über den Goldpreis in Euro, dann können Sie das Angebot besser einschätzen. Kaufen können Sie Goldmünzen bei Banken und Edelmetallhändlern. Seien Sie vorsichtig, wenn Sie Gold im Internet bestellen und bezahlen sollen, bevor Ihnen das Gold geliefert wurde.

Mehr Informationen zur Anlage in Gold finden Sie hier.

* Die Provision entspricht mindestens der vereinbarten Vermittlungsvergütung, neben Kaufpreisaufschlag, Lagergebühr, Vermittlungskosten. Die Provisionen müssen bei Goldsparplänen nicht ausgewiesen werden. Die tatsächliche Provision kann höher sein, je nach Anbieter aber auch niedriger. Die Berechnung basiert auf konkreten Fällen aus der Verbraucherberatung der Verbraucherzentralen.

 

Festgeld + Investmentfonds

Mehr zu Festgeld + Investmentfonds

Einige Finanzinstitute bieten im Rahmen von Aktionswochen höhere Zinsen für eine begrenzte Laufzeit, wenn Sie zugleich auch noch Geld in Investmentfonds anlegen.

Doch Vorsicht: Die höheren Zinsen bezahlen Sie im Grunde aus eigener Tasche, weil Sie für den Kauf des Investmentfonds einen Ausgabeaufschlag bezahlen müssen. Das ist die Provision, welche die Bank von der Fondsgesellschaft erhält.

Außerdem erhält die Bank auch in Zukunft noch Provisionen, und zwar aus dem Betrag, den Sie in den Investmentfonds angelegt haben. Das ist die Vertriebsfolgeprovision, juristisch auch "Zuwendung" genannt.

Mit dem extra Zins ist es meist schon nach 3 Monaten vorbei, während die extra Kosten im Fonds noch lange wirken, zu Lasten Ihrer Erträge.

* Daten zur Berechnung: Summe der Ausgabeaufschläge von 5 Prozent fließt an den Verkäufer. 50*12*18*5 Prozent = 540 Euro. Zusätzlich minus 0,5 Prozent des Guthabens ohne Wertsteigerung jährlich als Bestandsprovision von 47,50*12*18. Entspricht nochmal 451 Euro. Die Berechnung basiert auf konkreten Fällen aus der Verbraucherberatung der Verbraucherzentralen.

Werbegeschenke zum Weltspartag?

Der Weltspartag ist eine Marketingaktion der Geldinsitute, die dem Vertrieb teurer Finanzprodukte dient. Sie bedient sich der Taktik des "Geben und Nehmens". Dabei werden Verbraucher:innen vermeintlich kostenlose Geschenke und Beratungsdienste angeboten. Institute setzen Verbraucher:innen unter Druck, den scheinbaren Gefallen zu erwidern, etwa durch Abschluss eines kostenpflichten Vertrages (sei es nun Bausparen, eine Versicherung oder ein Wertpapiersparplan). Sie sollten sich bewusst machen, dass die Bank Ihnen keinen Gefallen erweist, sondern dass die Geschenke eine Verkaufsmasche sind. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg hat zur Verkaufsmasche des Gebens und Nehmens Selbstlernangebot.

Podcast mit dem Finanzexperten der Verbraucherzentrale

Das Wichtigste zum Nachhören: Niklaas Haskamp spricht in dieser Folge von "Durchleuchtet - Der Verbraucherfunk" mit Niels Nauhauser, dem Finanzexperten der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.

Hören Sie gleich rein:

Sie wollen mehr hören? Hier finden Sie alle Folgen des Verbraucherfunks: https://www.verbraucherzentrale-bawue.de/podcast

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Musterfeststellungsklage gegen Kreissparkasse Stendal

Die Kreissparkasse Stendal hat vielen Prämiensparern nach Ansicht der Verbraucherzentrale jahrelang zu wenig Zinsen gezahlt. Deshalb klagt der vzbv für die Kund:innen der Sparkasse Klage. Kunden:innen sollen ihre Zinsen in der Höhe erhalten, die ihnen zusteht.

Der vzbv führt die Verfahren vor dem Bundesgerichtshof (BGH) nicht weiter. Kund:innen können die ihnen zustehenden Zinsen nun einfordern.