Fingermalfarben – worauf kann ich achten?

Stand:
Auf der Packung von Fingerfarben habe ich erstaunt gelesen, dass diese Konservierungsmittel enthalten. Meine Freundin meinte, dass diese oft auch Schwermetalle enthalten. Wie finde ich Fingerfarben, die meinem Kind nicht schaden?

Das Wichtigste in Kürze:

  • Viele Fingermalfarben schneiden in einem aktuellen Test wesentlich besser ab als noch vor einigen Jahren.
  • Konservierungsmittel sind in fertigen Fingerfarben zugelassen und auch erforderlich, weil sie sonst zu schnell verkeimen würden.
  • Fingerfarben mit dem GS-Zeichen halten gesetzliche Grenzwerte z.B. für Konservierungsmittel und Schwermetalle ein.
  • Bevorzugen Sie Produkte auf der Basis von Lebensmittelfarben oder pflanzlichen Farben.
  • Muffig riechende oder schimmelnde Farben sollten Sie entsorgen.
  • Fingerfarben lassen sich einfach und schnell aus Lebensmitteln herstellen. Sie sind allerdings nicht lange haltbar.
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Detaillierte Antwort:

Während bei Untersuchungen von Öktotest von 2021 oder Konsument von 2016 in einigen Fingermalfarben noch unerwünschte Stoffe wie z.B. Formaldehyd oder Blei nachgewiesen wurden, schnitten in einem aktuellen Test von Ökotest (2025) 15 von 18 Farben mit „sehr gut“ ab, eine mit „gut“. Nur zwei Sets Fingerfarben sind mit „mangelhaft“ bewertet worden, weil sie einen Konservierungsstoff mengenmäßig über dem geltenden Grenzwert enthalten. Die Spielzeugnorm DIN 71 Teil 7 schreibt vor, dass Fingermalfarben einen Bitterstoff enthalten müssen, der verhindern soll, dass Kinder diese Farbe verschlucken.
Beim Kauf sollten Sie auf  unabhängige Testergebnisse achten oder nach Farben mit dem GS-Zeichen suchen. Diese finden Sie zum Beispiel auf der folgenden Internetseite.

Konservierungsmittel werden vor allem eingesetzt, wenn das Spielzeug Wasser enthält, da Bakterien und Pilze Wasser zum Wachsen benötigen. Wasserhaltiges Spielzeug wie Fingerfarben oder Knetmasse muss daher konserviert werden. Wenn dort Konservierungs- und Bitterstoffe eingesetzt werden, müssen diese auch auf der Verpackung angegeben sein. 

Für bestimmte allergieauslösende Konservierungsstoffe (Chlormethylisothiazolinon (CMI) und Methylisothiazolinon (MI))
in Spielzeug gibt es seit 2017 Grenzwerte.

Ein einfaches Rezept für Fingerfarben aus Lebensmitteln finden Sie auf der folgenden Internetseite.


Quellen:

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