Künstlerfarben und Pigmente: Gibt es besonders schadstoffarme Produkte?

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Vor kurzem hatte ich ein Gespräch mit einem Arzt in einem Malkurs. Dort wurde mir bewusst, dass die meisten Inhaltsstoffe außer vielleicht Gummi arabicum gesundheitsschädlich sein können. Gerade bei Pigmenten, die giftig sind, würde ich gerne mehr über Alternativen erfahren.

Vor kurzem hatte ich ein Gespräch mit einem Arzt in einem Malkurs. Dort wurde mir bewusst, dass die meisten Inhaltsstoffe außer Ich habe zeitweise sehr intensiven Kontakt mit Künstlerfarben und arbeite auch sehr lange damit. Ich würde gerne wissen, wie man Risiken vermeidet, wenn es welche gibt. Vielleicht können Sie mir ein Buch oder eine andere Publikation oder besonders schadstoffarme Produkte empfehlen?

Das Wichtigste in Kürze:

  • Künstlerfarben können Pigmente mit Schwermetallen wie Quecksilber oder Cadmium enthalten.
  • Fragen oder suchen Sie nach dem Sicherheitsdatenblatt. Dort müssen Gefahrstoffe angegeben werden.
  • Pflanzliche Farben können eine umweltverträglichere Alternative sein.
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Detaillierte Antwort:

Viele namhafte Hersteller stellen zu ihren Künstlerfarben im Internet Sicherheitsdatenblätter zur Verfügung. Sie können einfach mal nach "Ölfarbe Sicherheitsdatenblatt" oder "Acrylfarbe Sicherheitsdatenblatt" suchen. Im Kapitel 2 des Sicherheitsdatenblattes wird auf mögliche Gefahren hingewiesen. In Kapitel 3.2 müssen gefährliche Inhaltsstoffe mit Angabe der Gefahr aufgelistet werden, falls diese im Gemisch enthalten sind.

Ich habe mir einige Sicherheitsdatenblätter zu Acrylfarben, Ölfarben und Eitempera angesehen. Organische Lösemittel kamen dort nicht oder nur in sehr geringen Mengen vor. In Künstlerfarben wurden früher und werden heute noch teilweise Pigmente eingesetzt, die giftige Elemente bzw. Schwermetalle wie Arsen, Blei, Cadmium oder Quecksilber enthalten (siehe hier). Wenn diese Pigmente in einer Paste gebunden sind (also nicht eingeatmet werden), nicht verschluckt werden und Hautkontakt vermieden wird, besteht für den Künstler kein Risiko. Für Kinder sind solche Farben jedoch nicht geeignet und beim Auswaschen der Pinsel belasten diese die Umwelt belasten.

Früher haben Künstler ihre Farben selbst angemischt. Dazu haben sie unter anderem auch schwermetallhaltige Pigmente verwendet. Zur Herstellung von Farben gibt es auch heute noch zahlreiche Anleitungen zum Beispiel in Büchern oder im Internet.

Eine umweltfreundliche Alternative zu schwermetallhaltigen oder organischen, synthetischen Pigmenten wie Azofarbstoffen stellen Pflanzenfarben dar. Anregungen zum Herstellen von Pflanzenfarben finden sie beispielsweise hier. Nicht alle Pflanzenfarben sind auf Dauer lichtbeständig.


Quelle:

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