Waschmittel-Pods und Liquid Caps: Kann daraus Mikroplastik entstehen?

Stand:
Das Thema Plastikmüllvermeidung hat mich dazu angeregt nachzufragen, aus welchem Material die Ummantelung der Waschmittel-Pods und –Liquid Caps besteht. Ich befürchte, dass es sich in der Waschmaschine in Mikroplastik auflöst ...?

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Folien von Waschmittel-Pods und –Caps tragen nicht zur Mikroplastikbelastung des Abwassers bei.
  • Diese attraktiv aussehenden vorportionierten Waschmittel sollten auf keinen Fall in Kinderhände gelangen.
  • Im Waschmittel selbst können Mikroplastik und lösliche Kunststoffe enthalten sein.
Off

Detaillierte Antwort:

Die Folie von vorportionierten Waschmitteln wie Caps oder- Pods besteht aus einem biologisch abbaubaren, wasserlöslichen Kunststoff. Daher trägt sie nicht zur Mikroplastikbelastung des Abwassers bei.

Problematisch sind folienverpackte Waschmittel vor allem, weil die Beißringen ähnelnden, bunt leuchtenden Waschmittel kleine Kinder verleiten hineinzubeißen. Dann kann der Inhalt in den Mund und in die Luft- und die Speiseröhre gelangen. Wegen solcher Unfälle müssen diese Waschmittel jetzt mit einem Bitterstoff versehen und in undurchsichtigen Verpackungen mit kindergesichertem Verschluss angeboten werden.

Die Stiftung Warentest kam außerdem zu dem Ergebnis, dass diese Waschmittel zwar teurer sind, in Bezug auf die Waschleistung aber nicht mit einem Pulver-Vollwaschmittel mithalten können, da sie kein Bleichmittel enthalten.

In Waschmitteln selbst werden teilweise aber noch Mikroplastik oder lösliche, schwer abbaubare Kunststoffe eingesetzt, beispielsweise als Trübungsmittel, Mikrokapseln für Duftstoffe oder Gelbildner wie Studien des Fraunhofer Umsicht und von Global 2000 zeigten.

Hier geht es zu Siegeln für umweltverträglichere Waschmittel.


Quellen:

Informationen zur wasserlöslichen Hülle für Wasch- und Reingungsmittel

Flüssige und feste Kunststoffe in Waschmitteln

Studie des Fraunhofer Umsicht zu Kunststoffen in Kosmetik sowie Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln

Stellungnahme von Henkel zu Mikroplastik und Plastikkapseln

Waschmitteltest der Stiftung Warentest

Dieser Beitrag ist Teil des kostenlosen Angebots "Schadstoffberatung - Sie fragen, wir antworten". Haben Sie auch eine Frage zu Schadstoffen in Haushalt, Kleidung oder einem bestimmten Produkt? Schreiben Sie uns!

Sitzsack und Gefahrensymbol Gesundheitsgefahr

Online-Schadstoffberatung: Sie fragen, wir antworten

Beantwortete Fragen zu Schadstoffen in Gebäuden, Bauprodukten, Inventar und vielen anderen Produkten – Stellen Sie unseren Expert:innen Ihre Frage!

Ratgeber-Tipps

Haushalt im Griff
Das bisschen Haushalt …
nachhaltig haushalten geht eigentlich ganz einfach – wenn man weiß, wie. Waschen, Putzen…

Zuletzt gefragt

Imprägnierspray von Simex Outdoor: Kann PFC enthalten sein?

Ich habe eine Spraydose "Imprägnierspray" 400ml der Firma Simex Outdoor Int. GmbH gekauft. Dann hörte ich, dass oft in solchen Imprägniermitteln der hoch giftige Stoff  PFC enthalten ist. Ist das auch bei diesem Imprägnierspray auf Wasserbasis der Fall? Müssen PFC gekennzeichnet werden?

Krebserregender Stoff in alter Sonnencreme?

Ich habe gelesen, dass alte Sonnencreme einen krebserzeugenden Stoff enthält. Muss ich jetzt jede Saison neue Creme kaufen und die alte Flasche wegwerfen? Gibt es auch Cremes, die unbedenklich sind und die ich länger verwenden kann?

Trinkflaschen: Worauf soll ich beim Kauf achten?

Ich möchte mir eine neue Trinkflasche kaufen. Welche können Sie mir empfehlen?

Künstlerfarben und Pigmente: Gibt es besonders schadstoffarme Produkte?

Vor kurzem hatte ich ein Gespräch mit einem Arzt in einem Malkurs. Dort wurde mir bewusst, dass die meisten Inhaltsstoffe außer vielleicht Gummi arabicum gesundheitsschädlich sein können. Gerade bei Pigmenten, die giftig sind, würde ich gerne mehr über Alternativen erfahren.

Alten Bodenbelag auf Schadstoffe prüfen: Wer kann weiterhelfen?

Ich wohne in einem ca. 60 Jahre alten Haus und möchte die Böden auf Schadstoffe prüfen lassen. Wer kann mir da weiter helfen?