Das Wichtigste in Kürze:
- Insekten- und Ungeziefersprays enthalten oft Wirkstoffe, die bei Katzen tödliche Vergiftungen hervorrufen.
- Auch Antizecken- und Flohmittel, die speziell für Hunde angeboten werden, können für Katzen zur Gefahr werden.
- Insektenschutzgitter oder Klebefallen sind ungiftige Alternativen zu Insektenvernichtungsmitteln.
- Ätzende Reinigungsmittel können mit der Zunge aufgenommen werden und zu Verätzungen im Maul führen.
- Für Tiere schmecken einige in Haushalt und Garten verwendete Substanzen verführerisch süß.
- Birkenzucker (Xylitol) kann bei Hunden zu einer lebensbedrohlichen Unterzuckerung führen.
Insektenvernichter: Ungiftige Alternativen bevorzugen
Insektenvernichter mit Pyrethroiden wie Permethrin oder Pyrethrinen, oft auch als Chrysanthemenextrakt bezeichnet, können insbesondere bei Katzen zu schweren Vergiftungen und sogar zum Tod führen. Diese Wirkstoffe finden sich in vielen Insekten- bzw. Ungeziefersprays, aber auch in Verneblern (Foggern) oder Spot-on-Produkten gegen Floh- oder Zeckenbefall, die direkt am oder auf dem Tier angebracht werden. Das BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) rät, Katzen, die nach Kontakt mit Insektenvernichtern unter Krämpfen, Zittern, Koordinations- und Gleichgewichtsproblemen wie Torkeln, vermehrtem Speichelfluss, Übergeben oder Durchfall leiden, sofort zu einer Tierärztin oder einem Tierarzt zu bringen und auch das verwendetet Mittel mitzunehmen.
Die Verbraucherzentrale empfiehlt anstelle von Insektensprays beispielsweise gegen Ameisen, Fliegen, Mücken oder Motten unbedenkliche Alternativen wie Insektenschutzgitter, Schlupfwespen oder Klebefallen.
Bei Flohbefall besser zum Tierarzt
Wer Antizecken- und Flohmittel, die speziell für Hunde angeboten werden sind, bei Katzen anwendet, riskiert deren Vergiftung. Selbst Spot-On-Mittel (flüssige Mittel zum Auftragen auf die Haut) für Hunde sind noch eine Gefahr für Katzen, wenn diese im gleichen Haushalt leben. Antiflohmittel sollten nach Absprache mit dem Tierarzt direkt am Tier eingesetzt werden, aber nicht als Spray oder Fogger in der ganzen Wohnung.
Achtung bei Reinigungsmitteln
Ätzende Reinigungsmittel oder Weichspüler und Hygienereiniger mit Benzalkoniumchlorid können auf das Fell von Hund und Katze gelangen, wenn diese sich auf frisch gereinigte Flächen legen. Bei der Fellpflege werden diese Chemikalien dann mit der Zunge aufgenommen und können zu Verätzungen im Maul führen. Die Folge: Die Vierbeiner verweigern Futter und trinken nicht. Die Verbraucherzentrale NRW empfiehlt, generell auf aggressive Reinigungsmittel und Hygienereiniger zu verzichten. Neutralreiniger oder Schmierseife sowie Mikrofasertücher sind eine hygienisch ausreichende Alternative.
Gefährliche „Leckerchen“: Verführerisch süß
Für Tiere schmecken einige in Haushalt und Garten verwendete Substanzen verführerisch süß. Dazu gehören verschiedene Sorten Schneckenkorn oder Frostschutzmittel für das Auto. Beim Einsatz dieser Mittel sollten insbesondere Hunde ferngehalten und eventuell Verschüttetes sofort aufgewischt werden. Auch synthetischer Gartendünger wird immer wieder von Haustieren gefressen und kann zu Vergiftungen führen.
Süßigkeiten mit Birkenzucker (Xylitol) von Hunden fernhalten
Xylitol führt bei Hunden und Kaninchen zu einer starken Insulin-Ausschüttung. Dadurch wird vermehrt Zucker vom Blut in die Körperzellen aufgenommen und der Blutzuckerspiegel fällt ab. Für den Menschen ist Xylitol unbedenklich. Der blutzuckersenkende Effekt ist beim Hund jedoch so stark, dass er lebensbedrohend werden kann. Die Unterzuckerung kann beim Hund zu Symptomen wie Gangstörungen, Bewusstseinseinschränkungen, Zittern und epileptischen Anfällen führen. Beim Hund gelten 0,1 g pro Kilo Körpergewicht als giftig.
Was tun im Vergiftungsfall? Hat sich ein Haustier vergiftet, am besten schnell den Tierarzt aufsuchen. Wenn die Ursache für die Vergiftung bekannt ist, sollte das Produkt in seiner Originalverpackung mitgenommen werden.