Nur im Kleingedruckten gab es einen Hinweis, dass das Produkt für Katzen schädlich sein kann, den ich mit bloßem Auge nicht lesen konnte und daher zu spät gesehen habe.
Das Wichtigste in Kürze
- Insektenbekämpfungsmittel aus der Gruppe der Pyrethroide können bei Katzen schwere bis tödliche Vergiftungen hervorrufen.
- Aus Sicht der Verbraucherzentrale NRW sollten pyrethroidhaltige Schädlingsbekämpfungsmittel wie das von Ihnen verwendete Insektenspray vorsorglich nicht an Verbraucher:innen abgegeben werden dürfen.
Detaillierte Antwort: Werbeaussagen wie "hinterlässt einen angenehmen, frischen Duft", "Schutz für Sie und Ihre Familie gegen Mücken und Fliegen" oder "in allen Räumen anwendbar, inkl. Küche, Wohn- und Schlafzimmer und Bad" erwecken zunächst den Eindruck, dass es sich um ein harmloses Mittel handelt und lassen nicht darauf schließen, dass eine solche Gefahr von dem Produkt ausgeht.
Die meisten Insektensprays enthalten als Wirkstoffe Pyrethroide. Diese können bei Katzen zu schweren Vergiftungserscheinungen bis hin zum Tod führen. Bei Menschen können diese Wirkstoffe als Nervengift wirken. Sie stehen außerdem im Verdacht, das menschliche Hormonsystem zu schädigen.
Katzen reagieren empfindlicher auf Pyrethroide als Hunde, weil sie ihr Fell zu Pflege ablecken und weil ein Enzym (Glucuronyltransferase) bei ihnen weniger aktiv ist. Selbst Spot-on Anwendungen (z.B. Halsbänder), die Hunde im gleichen Haushalt tragen, können für Katzen zur Gefahr werden.
Wir raten Verbrauchern unbedingt davon ab, Pyrethroide anzuwenden. Solche Schädlingsbekämpfungsmittel gehören unserer Ansicht nach in die Hände von professionellen Schädlingsbekämpfern. Diese können beurteilen, ob der Einsatz von Pyrethroiden bei Schädlingsbefall tatsächlich notwendig und zielführend ist, und sie kennen auch die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen. Professionelle Schädlingsbekämpfer finden Sie hier:
Quellen:
Toxizität von Pyrethroiden beim Kleintier
Tox Info Suisse: Zecken und Flohmittel für Hunde eine tödliche Gefahr für Katzen
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