Wovon die Ladegeschwindigkeit abhängt
Falls Sie Ihr Fahrzeug häufig und intensiv nutzen, benötigen Sie die Möglichkeit, Ihr Auto schnell mit hoher Leistung zu laden. Das funktioniert am besten an öffentlichen Schnellladestationen, die mit Gleichstrom laden. Für den Hausgebrauch ist Gleichstrom aber absolut unnötig und viel zu teuer. Der Vorteil zu Hause aufzuladen ist oft, dass das Fahrzeug in der Regel mehrere Stunden parkt und ausreichend Zeit bleibt, um auch mit weniger Leistung zu laden. Dies schont zusätzlich die Fahrzeugbatterie.
Wie lange es dauert, bis die Autobatterie an der eigenen Ladestation "vollgetankt" ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Eine größere Batterie braucht beispielsweise länger als eine kleinere, bis sie wieder gefüllt ist. Dabei spielt es auch eine Rolle, welchen Ladezustand sie zu Beginn hatte. Wesentlichen Einfluss auf die Ladegeschwindigkeit hat das im E-Auto eingebaute Ladegerät: Einphasige Ladegeräte zapfen kleinere Leistungen als dreiphasig angeschlossene. Manche E-Autos gibt es nur mit der einen oder anderen Variante, bei anderen wird das dreiphasige Ladegerät gegen Aufpreis angeboten.
Solarstrom tanken
Wird das Elektroauto an die Ladestation angeschlossen und produziert die Photovoltaikanlage (PV-Anlage) auf dem Dach Strom, dann wird das E-Auto auch mit Solarstrom betankt. Reicht die momentane Leistung der Photovoltaikanlage dafür nicht aus, beispielsweise, weil der Ökostrom schon für andere Anwendungen im Haus verbraucht wird oder weil es regnet, fließt automatisch Strom aus dem Netz hinzu. Ist nur eine PV-Anlage ohne Batteriespeicher vorhanden, können Sie Solarstrom nur tagsüber laden. Ist die Anlage zusätzlich mit einem Speicher ausgerüstet, können Sie auch abends oder über Nacht Solarstrom tanken, soweit der Speicher dafür ausreichend Kapazität hat und über die notwendige elektrische Leistung verfügt.
Haben Sie die Möglichkeit, das E-Auto tagsüber zu laden, bringt eine höhere Photovoltaikleistung mehr Solarstrom in den Tank. Laden Sie das Auto eher abends oder nachts, bringt ein größerer Haus-Batteriespeicher einen ähnlichen Effekt.
Wie viel Solarstrom tatsächlich ins Auto gelangt und wie effizient der Strom verwendet wird, hängt von mehreren Gegebenheiten ab. Genaue Aussagen sind auch deshalb schwierig, weil die Leistungsfähigkeit der Photovoltaikanlage und des Batteriespeichers sowie die Ladeleistung des E-Autos in Verbindung mit der Ladestation nicht in jeder Situation zusammenpassen. Vereinfacht lässt sich sagen, dass der Solarstromanteil umso höher ist, je häufiger tagsüber (bei Sonnenschein) geladen wird, je größer die Photovoltaikanlage und je kleiner die Ladeleistung des E-Autos ist.
Elektrofahrzeuge werden mit einer Mindestladeleistung von 1,4 Kilowatt (kW) geladen. Die maximale Ladeleistung hängt vom Automodell ab. Eine niedrige Ladeleistung des E-Autos hat zwar längere Ladezeiten zur Folge, dafür wird aber der nutzbare Solarstromanteil höher, weil die PV-Anlage häufiger ausreichend Ladeleistung liefern kann, um das Auto zu laden. Reicht diese Leistung nicht aus, wird mit Netzstrom "aufgefüllt".
Wenn Sie dafür ein Gefühl bekommen möchten, was möglich ist, nutzen Sie unseren Solarrechner, mit dem Sie verschiedene Konstellationen spielerisch ausprobieren können.
Testen Sie einfach, wie viel Sonne Sie in den Tank Ihres E-Autos bringen können!
Was bringt ein Solarspeicher beim Laden eines E-Autos?
Mit Hilfe eines Batteriespeichers können Sie den Strom aus der eigenen PV-Anlage vermehrt selbst nutzen. Dadurch wird auch gleichzeitig der Solarstromanteil im Elektroauto erhöht. Allerdings treten auch elektrische Verluste beim Be- und Entladen auf und der Batteriespeicher verbraucht selbst auch Strom während seines Betriebs. Damit das Auto mit noch mehr "Sonne im Tank" fährt, müssen viele Komponenten der Solaranlage, des Speichers, der Ladeinfrastruktur und das Energiemanagementsystem gut aufeinander abgestimmt sein.
Wenn zusätzlich zur PV-Anlage noch ein Solarspeicher im Haus installiert ist, sollte eine übergeordnete Steuerung sicherstellen, dass sich der Batteriespeicher und das E-Auto beim Laden nicht gegenseitig stören. Ein Energiemanagementsystem kann helfen, den Solarstromanteil im Auto zu erhöhen. Es gibt Systeme, die mit Ladestation, Photovoltaikanlage und Batteriespeicher kommunizieren. Dabei versuchen diese Steuerungen, die Ladegeschwindigkeit des Autos an die momentane Leistung der PV-Anlage anzupassen. Ist viel Solarstrom übrig, wird die Ladegeschwindigkeit erhöht, bei wenig Sonne wird sie automatisch verringert.
Wenn der Batteriespeicher durch das Laden des E-Autos intensiver genutzt, also selbst häufiger be- und entladen wird, ist das kein Nachteil. Im Gegenteil: Die intensivere Nutzung des Speichers führt zu einer höheren Wirtschaftlichkeit der Batterie im Haus.