Grafik: Wagner Solar GmbH
Bei einem System mit solarer Heizungsunterstützung wird die Solarwärme nicht direkt an das Trinkwasser abgegeben, sondern in einen Heizwasser-Pufferspeicher geführt. Dieser versorgt sowohl das Heizungssystem als auch die Trinkwassererwärmung mit Wärme. Der Heizkessel gibt Heizwärme über einen eigenen Wärmetauscher an den Pufferspeicher, wenn die Sonneneinstrahlung für den Heizungsbedarf nicht ausreicht.
In Deutschland werden vorwiegend Flachkollektoren und Vakuumröhrenkollektoren installiert. Beide Kollektortypen arbeiten nach dem gleichen Prinzip. Allerdings sind bei den Vakuumröhren die Absorberflächen und die Leitungen, die die Wärme transportieren, besser isoliert.
Auch der Flächenbedarf unterscheidet sich bei den beiden Kollektortypen:

Lohnt sich Solarthermie?
Solarthermie ist sinnvoll, wenn Sie den Umstieg von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energieträger voranbringen und Energiekosten sparen möchten. Allerdings sollten Sie die Anlage möglichst passgenau auf Ihren Bedarf abstimmen. Denn Sie sollten die Kollektorfläche nur so groß wählen, damit nicht mehr Sonnenwärme produziert wird, als Sie auch verbrauchen können. Im privaten Haushalt wird das für Sie bei einer Solarthermie-Anlage, die ausschließlich das Wasser erwärmt, wirtschaftlich interessant, wenn mindestens drei Personen im Haushalt leben. Auch sollten die Warmwasserleitungen wegen der Verluste entlang der Leitungen nicht zu lang sein.
Ab einer benötigten Warmwassermenge von etwa 40 Kubikmeter pro Jahr und Haushalt ist es sinnvoll, über eine solarthermische Anlage nachzudenken. Vor allem Haushalte mit einem erhöhten Warmwasserbedarf, beispielsweise mit einem Schwimmbad, können recht gut von einer Solarthermie-Anlage profitieren.
Ebenfalls sinnvoll ist der Einsatz von Sonnenenergie zur Heizungsunterstützung, wenn Sie bereits einen großen Heizwasserspeicher (Pufferspeicher) haben, zum Beispiel in Verbindung mit einem Holzpelletkessel.
Bei einem eher geringeren Warmwasserbedarf oder bei großen Entfernungen zwischen Heizung und Entnahmestellen kann eine dezentrale Erwärmung mit einem effizienten elektrischen Gerät sinnvoller sein, weil dann der technische Aufwand und auch die Umwälzungsverluste entfallen. Dann lässt sich die erforderliche Dach- oder Fassadenfläche eventuell besser für eine Photovoltaikanlage oder zur Begrünung nutzen.
Vorteile einer Solarthermie-Anlage
- Mit Solarthermie tragen Sie aktiv zur Energiewende bei, weil Sie zumindest einen Teil Ihres Energiebedarfs direkt durch Sonnenkraft decken.
- Sie sparen Kosten für (fossile) Brennstoffe ein und vermeiden deren Emissionen.
- Solarthermie-Anlagen können auch den Stromverbrauch senken, beispielsweise indem Sie die Waschmaschine mit Warmwasseranschluss an das von der Sonne erwärmte Wasser anschließen.
Nachteile einer Solarthermie-Anlage
Solarthermie hat ein grundsätzliches Problem, wenn es um die Unterstützung der Heizung geht:
- Im Sommer, wenn genug Sonnenenergie vorhanden ist, müssen keine Räume beheizt werden.
- Dagegen reicht die Sonneneinstrahlung im Winter oft nicht aus, um die Heizung damit vollständig zu betreiben. Dann muss ein weiterer Wärmeerzeuger (Wärmepumpe, Pellet- oder Scheitholzkessel, eventuell ein noch vorhandener Öl- oder Gaskessel) einspringen.
- Die Installation ist oft relativ aufwendig, weil Rohre für die Wärmeträgerflüssigkeit vom Dach bis zum Solarspeicher geführt werden müssen.
- Für kleine Haushalte (1-2 Personen) mit geringem Warmwasserbedarf ist eine Solarthermie-Anlage eher unwirtschaftlich.
Was kostet eine solarthermische Anlage?
Während die Nachfrage nach Photovoltaik-(PV-)Anlagen in den vergangenen Jahren stark gestiegen ist und die Preise dafür entsprechend gefallen sind, stagnierte bei gleichbleibenden Kosten die Nachfrage nach Solarthermie. Inzwischen sind die Fördermittel für Wärmetechniken wie die Solarthermie finanziell auch wieder attraktiver geworden.
Wenn Sie ein Angebot einholen, müssen Sie bei einer Flachkollektoranlage die folgenden Größenordnungen berücksichtigen:
Trinkwassererwärmung |
3-6 m² + 300 - 400 l Solarspeicher |
mit Heizungsunterstützung |
10-12 m² + 600 - 800 l Kombispeicher |
Lassen Sie sich auch eine jährliche Wartung anbieten.
Eine Anlage mit Vakuumröhren-Kollektoren kommt mit weniger Fläche aus, die Kollektoren sind aber auch teurer. Welcher Kollektortyp für Sie in Frage kommt, hängt oft davon ab, wo Sie die Kollektoren anbringen möchten, wie viel Fläche zur Verfügung steht und welche baulichen Gegebenheiten vorliegen.
Durch öffentliche Fördermittel können Sie die Investitionskosten spürbar senken. Dass Technologien mit erneuerbaren Energien zum Einsatz kommen, ist inzwischen Bedingung bei vielen Förderprogrammen.