Vinylboden (PVC): Gibt es PVC-freie Alternativen?

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Unser Vermieter möchte in unserer Wohnung einen Vinylboden verlegen. Wir sind sehr skeptisch, weil wir glauben, dass es sich um einen PVC-Boden mit Weichmachern handelt. Er versicherte uns aber, dass es sich ein PVC-freier Vinylboden sei. Gibt es das? Falls ja, ist diese Alternative unschädlich?
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Das Wichtigste in Kürze:

  • Als „Vinylboden“ bezeichnete elastische Bodenbeläge bestehen meist aus dem Kunststoff Polyvinylchlorid (PVC). In diesem Fall enthalten sie auch Weichmacher. Aus Vorsorgegründen raten wir von solchen Bodenbelägen ab.
  • Es gibt auch PVC-freie Vinylbodenbeläge. Wenn diese das eco-INSTITUT-Label oder den Blauen Engel tragen, handelt es sich um schadstoffarme Produkte, die empfehlenswert sind.

Der Begriff „Vinyl“ wurde und wird in der Regel als Abkürzung für den Kunststoff Polyvinylchlorid (PVC) verwendet. Tatsächlich gibt es derzeit Hersteller, deren Bodenbeläge den Blauen Engel oder das Eco-Institut-Label tragen und die diese als „Vinylboden“ bezeichnen und mit „PVC-frei“ werben. Weder der Blaue Engel noch das Eco-Institut erlauben die Verwendung von PVC. Häufig werden solche Bodenbeläge auch als „Designboden“ bezeichnet. 

Unsere Nachfrage bei den Labeln ergab, dass der Begriff „Vinyl“ nicht eindeutig definiert ist und auch für andere Kunststoffe, die den Namensbestandteil „Vinyl“ beinhalten, verwendet werden darf. Diese Situation kann leicht zur Verwirrung führen, denn es gibt leider keine gesetzliche Kennzeichnungspflicht für das Material von Bodenbelägen.

Bleiben Sie bei elastischen Vinylböden weiterhin skeptisch. In der Regel holen Sie sich damit PVC und Weichmacher ins Haus, die man in der Raumluft und im Hausstaub wiederfindet.  Abbauprodukte dieser Weichmacher lassen sich zum Beispiel in den Urinproben von Kindern nachweisen – in zunehmendem Maße auch solche von sogenannten Ersatzweichmachern wie DINCH. 

Wenn ein Vinyl-Bodenbelag allerdings das Eco-INSTITUT-Label oder den Blauen Engel trägt, können Sie sicher sein, dass es sich nicht um den Kunststoff PVC handelt und dass das Produkt schadstoffarm ist. Achtung: Bei dem Indoor-Air-Comfort(R)-Gold-Label von Eurofins ist der Kunststoff PVC dagegen erlaubt. 

Quellen:

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