Ware, die nicht den Produktbeschreibungen entspricht. Rücksendungen für 40 Euro nach China. "Breitenbacher" ist ein Beispiel dafür, dass Vorsicht geboten ist, auch wenn es so wirkt, als handele es sich um einen deutschen Online-Shop.
Das Wichtigste in Kürze:
- Bei der Verbraucherzentrale NRW häufen sich derzeit die Beschwerden über den Online-Shop "breitenbacher.store", der Damenmode anbietet.
- Anders als der Name vermuten lässt, steckt dahinter kein deutsches Unternehmen.
- Der Shop wird aus den USA betrieben und versendet billige China-Ware.
Wer aktuell im Internet nach Damenmode sucht, könnte auf der Internetseite "breitenbacher.store" landen. Mit "exklusiver Damenmode seit 1988" wirbt die Seite unter ihrem deutsch klingenden Firmennamen. Ein grüner Streifen ganz oben weist auf Rabattaktionen hin. Dazu gibt es auf der Startseite ein paar angebliche Kundenmeinungen, die den Shop in den Himmel loben.
Aktuell häufen sich die Beschwerden bei der Verbraucherzentrale NRW über minderwertige Ware, die nichts mit der Produktbeschreibung auf der Internetseite zu tun habe. Zurückgeschickt werden soll die Ware nach China – auf eigene Kosten.
Mit hohem Rabatt und Positiv-Kommentaren gibt die Seite schon mal zwei Hinweise darauf, dass Sie etwas genauer hinsehen sollten, um keine böse Überraschung zu erleben! Zum Beispiel mit einem Klick aufs Impressum, das (wie bei den meisten Internetseiten) ganz unten verlinkt ist. Es verrät, dass es sich bei "Breitenbacher" nicht um einen deutschen Shop mit jahrelanger Erfahrung handelt, sondern um ein Angebot der "MB International LLC" mit Sitz in Wyoming, USA. Nicht auf der Seite zu sehen ist übrigens, dass die Internetadresse "breitenbacher.store" erst am 1. Oktober 2021 registriert wurde, was sich durch eine Abfrage zum Beispiel auf whois.com ermitteln lässt.
Im unteren Menü des Online-Shops gibt es auch einen Punkt namens "Rücksendungen". Die damit verlinkte Internetseite klärt darüber auf, dass man für Rücksendungen eine E-Mail an den Kundendienst schicken soll. Und der Begriff "Rücknahmebedingungen" führt auf eine Seite mit der Überschrift Widerrufsbelehrung. Darin wird eine chinesische Rücksendeadresse genannt – ergänzt um den Hinweis: "Der Käufer ist für die Versandkosten der Rücksendung verantwortlich (Diese betragen in der Regel zwischen 12€-15€ für ein reguläres Päckchen)." Tatsächlich liegt das Porto schnell bei 40 Euro. Außerdem würden keine Waren angenommen, deren Rücksendung nicht vorher angekündigt wurde. Zwar können die Rücksendekosten beim Widerruf tatsächlich den Käufer:innen auferlegt werden – es ist jedoch nicht erforderlich, Retouren anzukündigen.
Rechtliche Schritte gegen den Shop sind jedoch schwer durchzusetzen, denn die Betreiber befinden sich im Ausland. Deshalb unser Rat für frustfreies Online-Shopping:
Prüfen Sie immer das Impressum, die AGB/Nutzungsbedingungen und die Widerrufserklärung, bevor Sie in einem unbekannten Online-Shop bestellen!