Sie besitzen bereits oder planen den Kauf eines Elektroautos? Mit einer eigenen Ladestation und Photovoltaikanlage können Sie es mit Solarstrom vom Dach laden. Wir sagen, was es hierbei zu beachten gibt.
Wie kann ich mein Elektroauto Zuhause mit Solarstrom laden?
Um Ihr Elektroauto mit Solarstrom zu laden, benötigen Sie eine Photovoltaikanlage (PV), eine Ladestation (Wallbox) und optional einen Batteriespeicher sowie ein Energiemanagementsystem.
Sie sollten wissen, dass Sie Solarstrom ohne einen Batteriespeicher nur in dem Moment nutzen können, in dem er produziert wird. Wollen Sie also Ihr E-Auto mit Solarstrom laden, ist dies tagsüber bei Sonnenschein am effektivsten. Zudem muss die PV-Anlage ausreichend groß dimensioniert werden, um sowohl den Strombedarf im Haus zu decken, als auch das Elektroauto zu laden. E-Autos werden aus technischen Gründen mit mindestens 1,4 kW geladen. So viel Leistung sollte nach Abzug des Haushaltsbedarfs übrig sein. Je höher die Leistung Ihrer Solaranlage, desto größer ist der Solarstromanteil im E-Auto. Ist kein Solarstrom vorhanden, wird Ihr Auto mit Strom aus dem Netz geladen.
Kann ich das Elektroauto an einer normalen Steckdose laden?
Theoretisch ist das Laden an einer haushaltsüblichen Schuko-Steckdose möglich, davon ist aber aus Sicherheitsgründen abzuraten. Haushaltssteckdosen sind nicht für stundenlange Dauerbelastung unter hohen Strömen größer 10 Ampere ausgelegt und sollten deshalb nur im Notfall für das Laden von Elektrofahrzeugen genutzt werden. Sie können überhitzen und zu einem Sicherheitsrisiko werden. Sie sollten immer eine fest installierte Ladestation bevorzugen. Zudem ist die Ladeleistung mit 2,3 Kilowatt (kW) gering und es dauert in der Regel mehr als 10 Stunden, um eine gängige E-Auto Batterie vollständig aufzuladen.
Warum lohnt sich eine eigene Ladestation?
Das wichtigste Bindeglied zwischen der PV-Anlage und dem Elektroauto ist die Ladestation, auch Wallbox genannt. Wallboxen sind speziell für den Ladebetrieb von Elektrofahrzeugen ausgelegt. Die üblichen Ladeleistungen liegen zwischen 1,4 kW und 22 kW (für den Heimbedarf). Daraus ergeben sich durchschnittliche Ladezeiten von 2 bis 6 Stunden, was jedoch nicht nur von der Leistung der Wallbox, sondern auch von der Ladeleistung des E-Autos abhängig ist.
Worauf muss ich beim Kauf einer eigenen Ladestation achten?
Orientieren Sie sich bei der Auswahl und dem Kauf einer Wallbox an den Anforderungen, die von Ihrem E-Auto gestellt werden. Wallboxen gibt es in verschiedenen Ausführungen: Sie unterscheiden sich in Ihrer Bauart, in der Ladeleistung, bei der Ausstattung der Steckertypen und den Anschaffungskosten. Es gibt Ladestationen mit Buchsen, in denen das im Auto mitgeführte Kabel angeschlossen wird. Häufiger sind inzwischen Wallboxen mit fest installierten Kabel und Stecker, der wie beim Tanken an der Zapfsäule in das Auto gesteckt wird.
Darf ich eine Ladestation selbst anschließen und installieren?
Nein, Ladestationen dürfen nur vom Elektro-Fachbetrieb installiert werden und müssen vorher beim Netzbetreiber angemeldet oder ggf. genehmigt werden. Am besten lassen Sie auch die vorhandene Elektroinstallation im Vorfeld überprüfen. Wenn möglich, wählen Sie immer einen größeren Kabelquerschnitt (oder ggf. Leerrohre) als eigentlich für die aktuelle Ladestation erforderlich ist. Der Aufwand für eine eventuelle spätere Erweiterung der Ladeleistung ist dann viel geringer. Darauf sollten Sie die Fachbetriebe direkt ansprechen.
Wo muss die Ladestation installiert werden? Was mache ich, wenn ich keine Garage habe oder in einer Mietwohnung wohne?
Eine heimische Ladestation wird im günstigsten Fall in unmittelbarer Nähe des eigenen Stellplatzes installiert. Die – teilweise an den Wallboxen installierten – Ladekabel gibt es in unterschiedlichen Längen. Welche Länge Sie genau benötigen, muss immer individuell abgewogen werden.
Verbraucher:innen ohne festen Stellplatz (auch „Laternenparker:innen“ genannt) sind aktuell auf öffentliche Ladestationen angewiesen, die zurzeit von verschiedenen Beteiligten (Kommunen, Energieversorgungsunternehmen und Automobilfirmen) angeboten werden.
Mieter:innen mit festem Stell- oder Tiefgaragenplatz auf dem Gelände der Wohnanlage können inzwischen die Installation einer Ladestation bei ihren Vermieter:innen auf eigene Kosten verlangen. Grundlage dafür bietet das § 554 BGB. Einen Leitfaden zur Anschaffung einer heimischen Wallbox für Mieter:innen und Eigentümer:innen finden Sie auf der Seite des ADAC.
Welche Ladeleistung für die Ladestation ist die richtige?
Wallboxen gibt es mit 11kW und 22 kW Leistung. Je höher die Leistung der Ladestation ist, desto schneller lässt sich die Fahrzeugbatterie aufladen.
Eine 22 kW Wallbox lädt doppelt so schnell im Vergleich zu einer mit 11 kW Leistung, vorausgesetzt, dass das Ladesystem Ihres E-Autos ebenfalls 22 kW Leistung aufnehmen kann. Die angegebene Leistung einer Ladestation bezieht sich auf eine 3-phasige Ladung. Manche E-Fahrzeuge besitzen jedoch nur einen 1-phasigen Laderegler. Das bedeutet, dass beispielsweise bei einer 11 kW Wallbox nur maximal 3,7 kW (bei 16 Ampere Absicherung) fließen können – also ein Drittel der Nennleistung. Das sollten Sie bei der Wahl eines Autos und einer Wallbox beachten, vor allem wenn Sie eine möglichst schnelle Ladung wünschen.