Natürlich?
Erythrit kommt natürlicherweise nur in geringen Mengen in Obst, Gemüse und Käse vor. Das in Läden und Onlineshops angebotene Erythrit stammt daher aus industrieller Produktion. Es wird in mehreren Verarbeitungsschritten biotechnologisch mit Hilfe von Pilzen aus Kohlenhydraten wie Glukose oder Saccharose (Haushaltszucker) hergestellt.
Birkenzucker (Xylit) wird in der Regel nicht aus Birkenholz, sondern aus landwirtschaftlichen Reststoffen wie Maiskolbentrester, Stroh und aus Harthölzern gewonnen. Die darin enthaltene Xylose wird unter Verwendung von Natronlauge bei 200 Grad Celsius aus den Rohstoffen gewonnen.
Gesünder als Zucker?
Beides sind Zuckeralkohole. Sie haben mit dem herkömmlichen Trinkalkohol nichts zu tun. Zuckeralkohole haben keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel und sind nicht Karies fördernd. Xylit hat etwa die Hälfte der Kalorien von Zucker, Erythrit ist kalorienfrei. Andere gesundheitliche Vorteile sind aber nicht wissenschaftlich bewiesen.
Bei Zuckeralkoholen ist es wichtig, die Angaben zur Dosierung auf der Packung zu beachten. Zuckeralkohole werden nur zum Teil in den Blutkreislauf aufgenommen und gelangen daher in tiefere Darmabschnitte, wo sie den Bakterien als Futter dienen. In deren Stoffwechsel entstehen Gase und Wasser. In größeren Mengen können die meisten Zuckeralkohole deshalb Blähungen und Durchfall verursachen. Ausnahme ist Erythrit, das im Vergleich zu den anderen Zuckeralkoholen in geringerer Menge in den Dickdarm gelangt und daher erst bei sehr viel größeren Mengen zu Darmbeschwerden führt.
Das meinen wir
Normalen Zucker in Maßen durch Zuckeralkohole zu ersetzen, kann für Menschen mit Gewichtsproblemen oder Diabetiker durchaus in Frage kommen. Erythrit und Xylit sind jedoch 10- bis 40-mal so teuer wie die hinsichtlich der Süßkraft vergleichbare Menge Haushaltszucker. In jedem Fall handelt es sich nicht um "natürliche" Alternativen zu Haushaltszucker.