Lebensmittelmotten in der Küche

Stand:
In meiner Küche entdecke ich täglich einige Lebensmittelmotten. Was kann ich dagegen tun?

Das Wichtigste in Kürze:

  • Überprüfen Sie Ihre Lebensmittelvorräte auf Gespinste, Larven und Motten und entsorgen Sie befallene Lebensmittel direkt außerhalb Ihrer Wohnung in der Mülltonne.
  • Reinigen Sie alle Vorratsschränke sorgfältig und saugen Sie auch Ritzen und Bohrlöcher ab.
  • Wenn erforderlich, können Lebensmittelmotten auch mit Schlupfwespen bekämpft oder ein professioneller Schädlingsbekämpfer hinzugezogen werden.
  • Prüfen Sie zukünftig jedes neu angeschaffte Lebensmittel auf Befall und bewahren Sie es in dicht schließenden Gefäßen auf.
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Lebensmittelmotten, wie Mehlmotten oder Dörrobstmotten, können Lebensmittelvorräte befallen. Häufig werden die silbrig-grauen Insekten schon mit dem Einkauf nach Hause gebracht. Manchmal kommen sie aber auch einfach zum Fenster herein geflogen. Sie ernähren sich von Mehl, Getreideprodukten, Backwaren, Nüssen, Mandeln, Hülsenfrüchten, Schokolade oder Tiertrockenfutter.

Gegen Motten sollten Sie etwas unternehmen, denn die Tiere vernichten Lebensmittel und vermehren sich in der Küche. 

Lebensmittelmotten bekämpfen - 7 Tipps

  1. Als erstes sollten Sie Ihre Lebensmittelvorräte sorgfältig prüfen. Mottenbefall wird häufig als Gespinst sichtbar.
     
  2. Befallene Lebensmittel sollten Sie direkt aus der Wohnung entfernen und in der Mülltonne entsorgen.
     
  3. Lebensmittel, vor allem bereits angebrochene Packungen, sollten Sie in immer dicht schließenden Gefäßen aufbewahren, z. B. in Gläsern mit Bügelverschluss und Gummiring. Durch Pappe und Papier fressen sich Lebensmittelmotten mühelos durch, daher sollten Sie damit verpackte Lebensmittel ebenfalls in dicht schließende Glas-, Kunststoff- oder Keramikbehälter umfüllen.
     
  4. Die Vorratsschänke müssen bei Befall sorgfältig gereinigt werden. Auch die Ritzen von Regalböden oder Bohrlöcher sollten Sie absaugen.
     
  5. Lebensmittelmotten können auch mit Schlupfwespen (Trichogramma evanescens) bekämpft werden. Sie können diese im Internet oder in Baumärkten als Kärtchen mit Schlupfwespeneiern erwerben. Die Kärtchen werden in die Vorratsschränke gelegt und über einen Zeitraum von ca. 10 Wochen 3 bis 4 Mal erneuert. Schlupfwespen sind weniger als einen halben Zentimeter groß. Sie legen ihre Eier in die Motteneier, die daraufhin absterben. Wenn keine Motteneier mehr für die Eiablage der Schlupfwespen vorhanden sind, verschwinden automatisch auch die völlig unschädlichen Nützlinge. 
     
  6. Klebefallen mit Pheromonen (Sexuallockstoffen) locken nur die männlichen Motten an und können unterstützend eingesetzt werden, aber einen vorhandenen Befall nicht beseitigen. Klebefallen in Vorratsschränken können allerdings generell helfen, einen Schädlingsbefall sichtbar zu machen.
     
  7. Insektengifte (z.B. als Spray erhältlich) belasten die Innenraumluft und sind nicht nur für Insekten gefährlich, sondern können auch Menschen und Haustiere schädigen. Außerdem besteht die Gefahr, dass sie in die gelagerten Lebensmittel gelangen. Wer darauf verzichtet, schützt sich und seine Umwelt.

Lebensmittelmotten vorbeugen

Halten Sie ihre Vorräte übersichtlich und lagern Sie nicht zu viel. In durchsichtigen Glasgefäßen sind Motten, Gespinste und Larven schneller sichtbar. Neu angeschaffte Lebensmittel sollten auf Befall kontrolliert werden, bevor sie in den Schrank oder das Regal wandern, wo die Motten auf andere Vorräte übergreifen können. Löcher in der Verpackung können ein Hinweis auf Mottenbefall sein.
Insektennetze an den Fenstern verhindern, dass Insekten in die Küche gelangen.

Bei hartnäckigem oder wiederkehrendem Befall von Lebensmittelmotten sollten Sie sich an einen professionellen Schädlingsbekämpfer wenden, beispielsweise an ein Mitglied des Vereins zur Förderung ökologischer Schädlingsbekämpfung  e.V. oder des Deutschen Schädlingsbekämpfer Verbandes e.V. 

 

Quellen:

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