Ethanol-Feuerstellen: Gefährlicher Kamin-Ersatz

Stand:
Indoor-Ethanolfeuerstellen belasten die Raumluft und können ein Brandrisiko darstellen.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Aus Sicherheitsgründen sollten Sie auf Ethanolfeuerstellen besser verzichten, besonders wenn Kinder oder Haustiere im Haushalt leben.
  • Brand- und Explosionsgefahr: Niemals eine brennende oder noch heiße Feuerstelle mit Ethanol auffüllen.
  • Neben Wasser und Kohlendioxid können durch unvollständige Verbrennung gesundheitsschädliche Substanzen entstehen, die die Raumluft belasten. Deshalb müssen Sie während des Betriebes dauerhaft lüften. Zum Heizen eignen sich die Feuerstellen also nicht.
  • Achten Sie darauf, dass die Feuerstelle nach der Norm DIN EN 16647 geprüft wurde.
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Diese auch als Bio- oder Indoor-Kamine angebotenen Öfen sind einfach zu installieren und werden ohne Schornstein betrieben. Das Risiko von Ethanolöfen in den eigenen vier Wänden ist jedoch nicht zu unterschätzen. Denn Ethanol-Feuerstellen geben ihre Verbrennungsstoffe direkt an die Raumluft ab. Sie besitzen außerdem ein hohes Unfall- und Brandrisiko. Vor Anschaffung und Betrieb von Ethanol-Feuerstellen sollten folgende Hinweise beachtet werden:

  • Zum Heizen ungeeignet: Ethanol ist eine farblose Flüssigkeit, die im allgemeinen Sprachgebrauch auch als Alkohol bezeichnet wird und sich bei Raumtemperatur leicht entzündet. Die Verbrennung von Ethanol verbraucht Sauerstoff und es entstehen Kohlendioxid und Wasser. Außerdem können durch unvollständige Verbrennung krebserzeugende Substanzen wie Formaldehyd und Benzol entstehen. Deshalb muss während des Betriebs dauerhaft gelüftet werden. Die Wärme geht also schnell wieder zum Fenster hinaus.
  • Für die Raumluft bedenklich: Untersuchungen belegen, dass bei Betrieb eines Ethanol-Ofens sehr feine Verbrennungspartikel entstehen, die tief in die Lunge eindringen können. Auch krebserregende Substanzen wie Formaldehyd und Benzol sowie Stickstoffdioxid konnten trotz vorschriftsmäßiger Lüftung in der Raumluft nachgewiesen werden.
  • Betrieb nur unter Aufsicht: Für den Ethanol-Kaminersatz gilt das Gleiche wie für Kerzen: Das Feuer in einem Brennofen sollte nur unter wachsamer Aufsicht, mit einem Stabfeuerzeug, entfacht und bis zum Erlöschen stets im Blick gehalten werden. Andere brennbare Materialien, etwa Vorhänge, dürfen sich nicht in der Nähe der Feuerstelle befinden. Wenn Kinder oder Haustiere mit im Haushalt leben, sollten Sie auf den Betrieb einer Ethanol-Feuerstelle aus Sicherheitsgründen besser verzichten.
  • Risiko beim Nachfüllen: Ethanol bildet mit Luft schon bei Temperaturen über 21 Grad ein leicht entzündliches und sogar explosionsfähiges Gemisch. Läuft etwas Ethanol beim Befüllen der Brennkammern daneben und entzündet sich, steht die Umgebung schnell in Flammen. Deshalb gilt: Niemals eine brennende oder noch heiße Feuerstelle mit Ethanol auffüllen und die maximale Füllhöhe im Tank unbedingt beachten. Vorsicht: Bei vielen Ethanol-Öfen ist nicht zu erkennen, ob die Flamme noch brennt. Manche haben eine Abdeckvorrichtung, mit der sich die Flamme ersticken lässt. Bei Öfen ohne diese Vorrichtung muss sichergestellt sein, dass das Ethanol restlos verbraucht ist. Der Nachfüllbehälter für den Brennstoff muss außerdem fest verschlossen in einem separaten Raum gelagert werden, der für offene Flammen tabu ist. Brennstoff und Nachfüllbehälter dürfen auf keinen Fall in Kinderhände gelangen.
  • Prüfung nach Norm: Die Norm DIN EN 16647 legt  die Kennzeichnung auf der Verpackung, sowie  Sicherheits-, Warn- und Bedienungshinweise sowie die Angabe fest, wie groß der Aufstellraum mindestens sein muss.  Außerdem stellt  die Norm Anforderungen an das Material,  die maximale Füllmenge,  die Standsicherheit und die Zündvorrichtung. Die deutsche Norm DIN 4734-1 zu dekorativen Feuerstellen für flüssige Brennstoffe wurde zurückgezogen.
  • Reaktion im Brandfall: Eine speziell ausgerüstete Löschdecke oder ein Schaumfeuerlöscher (frei von PFAS) sollten vorsichtshalber schnell zur Hand sein, falls Ethanol und andere Materialien außerhalb der Feuerstelle in Brand geraten.
 

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