Unnötige Verpackungen: Abfallarme Alternativen suchen

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Aufwändige Verpackungen täuschen mehr und exquisiten Inhalt vor - und sorgen dabei für jede Menge Abfall.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Aufwändige und unnötige Verpackungen täuschen mehr und exquisiten Inhalt vor.
  • Dabei entsteht viel Abfall, der nach Materialien sortiert entsorgt werden muss.
  • Es gibt verpackungsarme Alternativen.
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Drei kleine Pralinen verführen extra eingewickelt in folienverschweißter Hochglanzschachtel zum Kauf. Bio-Bananen, Äpfel und Birnen – also Früchte mit harter Schale – machen nach Meinung von Händlern mehr her in Folie verpackt. Den Mini-MP3-Player finden Kunden meist im überdimensionierten Versandkarton unter reichlich Füllmaterial. Gesichtskosmetika und Zahnpasta gibt’s häufig nicht nur in Tiegel oder Tube, sondern auch noch von einer Schachtel verhüllt.

Unnötige und aufwändige Verpackungen haben ihren Preis: Einerseits gaukeln sie Kunden mehr und besonders exquisiten Inhalt vor. Andererseits müllen sie die Abfalltonnen schnell zu und müssen - passend zum jeweiligen Material – entsorgt werden. Die Verbraucherzentrale NRW gibt Tipps, wie sich unnötiger Abfallärger beim Einkaufen daheim und unterwegs vermeiden lässt.

Nach Alternativen ohne Verpackung suchen

Bei vielen Produkten gibt es Alternativen mit wenig oder ganz ohne Verpackung. Gerade Obst und Gemüse im Adamskostüm sind eine gute Wahl zur Müllvermeidung. Auch Reis, Nudeln und Hülsenfrüchte muss man nicht doppelt verpackt – in Tüte und Karton – kaufen. Sogenannte Unverpackt-Läden bieten verpackungsfreie Waren als besonderes Geschäftsmodell im Einzelhandel an. Bislang müssen interessierte Kunden die wenigen Anbieter unter dem Stichwort "unverpackt" im Internet suchen.

Was ins Auge fällt, dafür zahlt der Kunde

Kosmetika und Süßigkeiten in verführerischen Verpackungen locken zum Kauf. Prunkvolle Outfits fordern jedoch auch meist einen teureren Preis. Wer den Betrag von schön Verpacktem mit derselben Menge mit einer Standardverpackung des begehrten Produkts vergleicht, erfährt, was das aufwändige Drumherum wirklich kostet.

Überflüssige Verpackungen im Laden lassen

Setzen Sie ein Zeichen, dass Sie zwar den Artikel, aber nicht die überflüssige Verpackung haben möchten. Die Rücknahmepflicht für Umverpackungen im Geschäft ist im Verpackungsgesetz zwar nicht mehr festgeschrieben, aber Sie sollten sich trotzdem den Abfallberg zu Hause sparen und Umverpackungen im Laden in bereitgestellte Sammelboxen werfen.

Hersteller arbeiten mit Verpackungstricks

Sichtfenster werden gerne im gut befüllten Bereich eines Produkts auf der Verpackung angebracht. Oberhalb des Sichtfensters beginnt oft der Luftraum. Aushöhlungen im Deckel oder Boden lassen eine Verpackung größer erscheinen und gaukeln mehr Inhalt vor. Um beim Öffnen nicht unliebsam überrascht zu werden, sollte man die Verpackung auch von oben und von unten betrachten.

Mehrweg spart Müll

Kunststoff-Flaschen, die nach Gebrauch erneut befüllt werden, sind aufgrund ihres geringeren Materialgewichts beim Transport ökologisch die bessere Wahl im Vergleich zu den Mehrweg-Verpackungen aus Glas. Werden Getränke und Joghurt jedoch regional abgefüllt, sind auch Glasverpackungen empfehlenswert. Wer Wasser aus der Leitung trinkt, kann jegliches Verpackungsmaterial und auch Getränkegeld sparen. Für Wegwerf-Verpackungen gilt: Einweg-Varianten aus Kunststoff sind in der Herstellung energiesparender als als Einweg-Behälter aus Glas oder Metall. Bei Kunststoff-Verpackungen sind Polypropylen (PP) oder Polyethylen (PE) aus ökologischer Sicht die beste Wahl.

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