"H-Milch hat keine Vitamine" – Ernährungsmythen im Check

Stand:
"Spinat darf nicht wieder aufgewärmt werden." – "Dunkles Brot ist gesünder als helles." – "Zitrusfrüchte enthalten das meiste Vitamin C." Es gibt viele Mythen rund um die Ernährung. Erstaunlich viele stimmen nicht. Die Verbraucherzentrale NRW hat einige Beispiele zusammengestellt.
Frühstückstisch mit Müslischale, Milch, Brotkorb und Früchten
On

Irrtum 1: H-Milch enthält keine Vitamine

Stimmt nicht. Das H steht für haltbar. Dazu wurde die Milch ultrahocherhitzt. Der Vitaminverlust ist im Vergleich zu Frischmilch gering. Der Gehalt an den hitzeempfindlichen Vitaminen B1, B2, B6 und B12 sowie an Folsäure ist zwar etwas geringer, der Calciumgehalt bleibt aber unverändert.

Irrtum 2: Kaffee entwässert den Körper

Stimmt nicht. Koffein wirkt auf das Nervensystem und verstärkt das Gefühl für den Harndrang. Dadurch muss man häufiger zur Toilette, scheidet aber nicht mehr aus. Kaffee trägt zur täglichen Flüssigkeitsbilanz bei. Drei bis vier Tassen Kaffee pro Tag sind in der Regel unproblematisch.

Irrtum 3: Hackfleisch kann man direkt in der Handelsverpackung einfrieren

Stimmt nicht. Die Handelsverpackung taugt nicht für tiefe Temperaturen. Das Fleisch kann durch die Schutzatmosphäre beim Einfrieren ranzig werden und unerwünschte Stoffe können vom Verpackungsmaterial ins Fleisch übergehen. Vor dem Einfrieren sollte man das Fleisch deshalb in ein gefriergeeignetes Gefäß oder in einen Gefrierbeutel umfüllen und höchstens drei Monate tiefgekühlt lagern.

Irrtum 4: Tiefkühlbeeren kann man problemlos für Müsli, Torten oder Desserts verwenden

Stimmt nicht. Fertig gekaufte gefrorene Früchte können mit Krankheitserregern wie Salmonellen oder Noroviren verunreinigt sein. Deshalb sollte man gefrorene Himbeeren, Blaubeeren oder Erdbeeren auf 90 Grad Celsius erhitzen, um potenzielle Erreger abzutöten. Das gilt vor allem für Personen mit schwächerem Immunsystem, wie kleinen Kindern oder Senior:innen.

Irrtum 5: Dunkles Brot ist immer gesünder als helles

Stimmt nicht. Richtig ist, dass Vollkornbrot gesünder ist als Brot aus Weißmehl. Brote aus Weißmehl können durch Zutaten wie Malz oder einen höheren Anteil an Kernen und Samen dunkler wirken. Echtes Vollkornbrot erkennt man an der Bezeichnung ("Vollkorn") und in der Zutatenliste, nicht an der Farbe oder den Körnern.

Irrtum 6: Eier sind schlecht für den Cholesterinspiegel

Stimmt nicht. Der Cholesteringehalt eines einzelnen Lebensmittels beeinflusst den Cholesterinspiegel im Blut wenig. Im Wesentlichen ist der Cholesterinstoffwechsel genetisch bestimmt. Wer Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen möchte, sollte auf eine gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung achten und nicht rauchen.

Irrtum 7: Alkoholfreies Bier ist immer komplett alkoholfrei

Stimmt nicht. Alkoholfreies Bier kann bis zu 0,5 Volumenprozent Alkohol pro 100 Milliliter enthalten. Wenn 0,0 Prozent drauf steht, muss das allerdings stimmen.

Irrtum 8: Zitrusfrüchte haben am meisten Vitamin C

Stimmt nicht. Eine Paprikaschote enthält mit 140 Milligramm dreimal so viel Vitamin C wie eine Zitrone. Brokkoli, Grünkohl und Rosenkohl sind ebenfalls gute Vitamin-C-Quellen.

Irrtum 9: Spinat darf nicht wieder aufgewärmt werden

Stimmt bedingt. Spinat darf aufgewärmt werden – aber nur, wenn er nach dem Garen zügig abgekühlt und kalt gestellt wurde. Spinat enthält viel Nitrat, das von Mikroorganismen in gesundheitsschädliches Nitrit umgewandelt werden kann. Man sollte ihn zudem nur einmal erneut aufwärmen.

Freudiges Paar beißt in roten Apfel

Genussvoll älter werden

Wer möchte nicht bis ins hohe Alter körperlich und geistig fit bleiben? Wir zeigen Ihnen, worauf Sie beim Einkauf von Lebensmitteln achten können, wie Sie Werbefallen und Mogelpackungen erkennen und geben Informationen rund ums Essen und Trinken.

Geldscheine liegen auf einem Stromzähler

Sammelklage gegen ExtraEnergie GmbH

Die ExtraEnergie GmbH hat im Sommer 2022 ihre Preise für Strom und Gas massiv erhöht. Zu Unrecht, meint der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und greift mit einer Musterfeststellungsklage diese und weitere Preisanpassungen an. Betroffene Verbraucher:innen sollen so Erstattungen erhalten.
Ein Paar prüft die Rechung

Betrügerische Inkassoschreiben: Auf diese Konten sollten Sie nichts überweisen

Regelmäßig erhalten Verbraucher:innen betrügerische Inkassoschreiben. Die Verbraucherzentrale Brandenburg veröffentlicht Nummern von Konten, auf die Sie kein Geld überweisen sollten, die sogenannte Schwarzliste.
Fernbedienung wird auf Fernseher gerichtet

Sammelklage wegen service-rundfunkbeitrag.de gegen SSS-Software Special Service GmbH

Die SSS-Software Special Service GmbH macht auf service-rundfunkbeitrag.de nicht ausreichend kenntlich, dass sie Geld für eigentlich kostenlosen Service verlangt. Der Verbraucherzentrale Bundesverband klagt vor dem OLG Koblenz auf Unterlassung und hat eine Sammelklage eingereicht. Betroffene können sich für die Sammelklage beim Bundesamt für Justiz (BfJ) anmelden. Das Amtsgericht Betzdorf hat Ende April 2025 einen vorläufigen Insolvenzverwalter für das Unternehmen bestellt. Die Insolvenz reduziert für Betroffene die Chancen, Geld von dem Unternehmen zurückzubekommen, wenn sie dessen Forderung schon bezahlt haben.