Wasserspielzeug: Welche enthalten keine Schadstoffe?

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Meine beiden Kinder (1 und 3 Jahre) baden und planschen so gerne. Jetzt habe ich aber von einer Studie gehört, dass Kinder mit Weichmachern belastet seien und mache mir Sorgen, ob das auch an aufblasbaren Planschbecken und Schwimmringen liegen könnte. Oft riechen die ja auch schon so chemisch.

Können Sie mir helfen, unbedenkliches Wasserspielzeug für unsere Kinder zu finden?

Das Wichtigste in Kürze:

  • Aufblasbares Spielzeug besteht in der Regel aus weichmacherhaltiger PVC-Folie.
  • Es gibt Alternativen, beispielsweise Sand- und Wassermuscheln aus hartem Kunststoff, Wassernudeln und Schwimmgurte.
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Detaillierte Antwort:

Aufblasbares Wasserspielzeug besteht in der Regel aus weichem PVC. Selbst wenn keine hormonell schädlichen Phthalat-Weichmacher enthalten sind, raten wir von weichem PVC-Spielzeug ab. Denn die zugesetzten Weichmacher bleiben nicht in dem Kunststoff sondern werden nach und nach freigesetzt und können von den Kindern über den Mund oder die Haut aufgenommen werden. Phthalatweichmacher sind übrigens geruchlos. Gummiartig-öliger Geruch kann z.B. von PAK (polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen) stammen, von denen viele krebserzeugend wirken können.

Aktuelle Biomonitoringstudien zeigen eindeutig, dass Kinder weniger mit bestimmten mittlerweile verbotenen Phthalatweichmachern, aber dafür mit anderen Phthalaten und auch mit dem Ersatzweichmacher DINCH belastet sind. Eine zu hohe Belastung mit dem Ersatzweichmacher DINCH kann die Nieren schädigen.

Wenige Hersteller bewerben aufblasbares Wasserspielzeug mit "PVC-frei". Es ist dann meist aus dem Kunststoff TPU hergestellt. Ob das Produkt insgesamt schadstoffärmer ist kann, nur durch eine Schadstoffprüfung nachgewiesen werden. Es gibt aber einige bewährte Alternativen zu aufblasbarem Wasserspielzeug aus weichem Plastik:

  • Planschbecken: Sand- und Wassermuscheln aus hartem Kunststoff. Weiterer Vorteil: diese sind auch deutlich länger haltbar.
  • Schwimmflügel: Achten Sie aus Sicherheitsgründen bei Schwimmhilfen vor allem auf den Hinweis, dass diese nach der Norm EN 13138 "Auftriebshilfen für das Schwimmenlernen" geprüft wurden. Als Alternative zu aufblasbaren Schwimmflügeln gibt es Schwimmgurte.
  • Alle von Öko-Test untersuchten Wassernudeln bestanden die Schadstofftest mit sehr gut.

Hier  finden Sie weitere Informationen der Verbraucherzentrale zum Thema "Plastikspielzeug".


Quellen:

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