Das Wichtigste in Kürze:
- „Sensitiv“ oder „für empfindliche Haut“ sind Werbeaussagen, für die keine gesetzlichen Anforderungen gelten.
- Auch in solchen Produkten können hautreizende oder allergieauslösende Inhaltsstoffe enthalten sein.
- Der Begriff „hypoallergen“ ist in der EU - allerdings nicht gesetzlich verbindlich - definiert worden.
- Achten Sie beim Kauf von Kosmetikprodukte auf das DAAB- und zusätzlich ein Naturkosmetiksiegel.
- DAAB- und Naturkosmetik verzichten auf viele problematische und allergieauslösende Inhaltsstoffe.
Werbeaussagen wie „sensitiv“ oder „für empfindliche Haut“ sind gesetzlich nicht geregelt. Sie garantieren also nicht unbedingt, dass keine allergieauslösenden oder hautreizenden Stoffe enthalten sind. Daher sind auch in sensitiv ausgelobten Produkten teilweise hautreizende Tenside (waschaktive Substanzen) oder allergieauslösende Farb-, Duft- und Konservierungsstoffe enthalten. In einem technischen Dokument der EU ist der Begriff „hypoallergen“ hingegen definiert worden: Es sollten keine Substanzen enthalten sein, die offiziell als sensibilisierend eingestuft sind. Es sollte weiterhin nicht der Eindruck erweckt werden, als seien allergische Reaktionen auf das als hypoallergen beworbene Produkt völlig ausgeschlossen.
Allergieauslösende oder hautreizende Stoffe in Kosmetik
Für empfindliche Haut ist weniger oft mehr. Daher ist es besser, wenige sorgfältig ausgewählte Produkte sparsam zu verwenden. Beispielsweise können entfettende, schäumende Inhaltsstoffe die Haut noch mehr austrocknen.
Siegel und Naturkosmetik
Naturkosmetiksiegel wie das NATURE- oder COSMOS/BDIH-Siegel verbieten deutlich mehr problematische Inhaltsstoffe als die EU-Kosmetikverordnung. Trotzdem garantieren auch sie nicht, dass keine allergieauslösenden Stoffe enthalten sind. Denn auch natürliche ätherische Öle oder Pflanzenextrakte können Allergien auslösen.
Die Kombination eines Naturkosmetiksiegels mit dem Siegel des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB) ist eine gute Wahl, da in diesem Fall folgende Stoffe, zusätzlich zu den Naturkosmetikanforderungen, nicht enthalten sein dürfen:
- Duftstoffe, Aromastoffe, ätherische Öle
- Konservierungsstoffe, die als Kontaktallergene bekannt sind
- hautreizende Stoffe wie das Tensid Natriumlaurylsulfat (Sodium Lauryl Sulfate)
- weitere Inhaltsstoffe, die als Kontaktallergene bekannt sind (wie z.B. Kolophonium, Lanolin (Wollfett), Azofarbstoffe, para-Phenylendiamin oder Parabene)
Pflanzenöl statt Creme oder Lotion
Sie können auch anstelle von Cremes und Lotionen reine Pflanzenöle, beispielsweise Mandelöl oder Kokosöl, zur Hautpflege verwenden und auf diese Weise Emulgatoren, Farb-, Duft- und Konservierungsstoffe vermeiden.
Feste statt flüssige Kosmetikprodukte
Zu flüssigen Kosmetikprodukten wie Shampoo, Spülung, Duschgel, Lotion und Deo werden mittlerweile Alternativen in fester Form angeboten. Diese haben den Vorteil, ohne Konservierungsstoffe auszukommen. Denn ohne Wasser können sich Bakterien und Pilze nicht vermehren. Menschen mit empfindlicher Haut sollten auch bei den festen Alternativen nach solchen ohne Duftstoffe suchen bzw. die Inhaltsstoffe mit dem Allergiepass vergleichen.
Wenn Sie ein Kosmetikprodukt nicht vertragen, lassen Sie am besten von einer Hautärztin oder einem Hautarzt testen, welcher Inhaltsstoff dafür verantwortlich ist. Dann können Sie diesen in Zukunft vermeiden, in dem Sie die Inhaltsstoffe nach dem Stichwort „Ingredients“ prüfen. Hinweise zur Meldung unerwünschter und ernster unerwünschter Nebenwirkungen von Kosmetikprodukten finden Sie hier.
Quellen:
Dieser Beitrag ist Teil des kostenlosen Angebots "Schadstoffberatung - Sie fragen, wir antworten". Haben Sie auch eine Frage zu Schadstoffen in Haushalt, Kleidung oder einem bestimmten Produkt? Schreiben Sie uns!