Neue Leitlinie zur Früherkennung: PSA-Test wird empfohlen
Medizinische Leitlinien geben Empfehlungen, wie eine Behandlung idealerweise ablaufen sollte. Die vorläufige Version der S3-Leitlinie zur Früherkennung, Diagnostik und Therapie des Prostatakarzinoms bringt bedeutende Änderungen für Patienten mit sich (Stand März 2025):
- Die digitale-rektale Untersuchung (DRU) wird nicht mehr als geeignetes Verfahren zur Früherkennung bei Männern ohne Symptome empfohlen.
- Stattdessen rückt der PSA-Test in den Mittelpunkt eines risikoadaptierten Früherkennungsprogramms. Risikoadaptiert bedeutet, anstatt alle Personen einer Altersgruppe routinemäßig zu untersuchen, die Früherkennung auf bestimmte Personen zu richten, die ein erhöhtes Risiko für eine Erkrankung haben.
- Männer ab 45 Jahren mit einer Lebenserwartung von mindestens zehn Jahren sollen nach ausführlicher Beratung die Möglichkeit haben, den PSA-Wert bestimmen zu lassen. Die Kontrollintervalle richten sich nach dem Ergebnis.
- Bei auffälligen PSA-Werten wird der Einsatz einer Magnetresonanztomographie (MRT) vor einer ersten Biopsie empfohlen, um unnötige Eingriffe zu vermeiden. Dabei werden mithilfe eines starken Magneten Bilder des Körperinneren erstellt.
Trotz der neuen Empfehlungen ist der PSA-Test zur Früherkennung bisher noch eine Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL). Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten derzeit nur bei einem konkreten Krankheitsverdacht oder familiärer Vorbelastung.