Facebook und Instagram: Meta-Datenschutzrichtlinie zusammengefasst

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Sie werden geortet und Ihre Aktionen in den Netzwerken Facebook und Instagram sowie und auf anderen Internetseiten werden gespeichert. Das erklärt Meta sinngemäß in der gemeinsamen Datenschutzrichtlinie. Wir erklären Möglichkeiten zum Einschränken der Datensammlung.
Eine Lupe liegt auf einer symbolisierten blauen Hand mit aufzeigendem Daumen mit der Aufschrift "Like"

Das Wichtigste in Kürze:

  • Das Unternehmen Facebook heißt seit Ende 2021 Meta. Seit Mitte 2022 gelten für die Netzwerke Facebook und Instagram sowie weitere Angebote die gleichen Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinien.
  • Seit November 2023 können Sie bezahlen, um keine Werbeanzeigen mehr zu sehen – wenn Sie 18 oder älter sind. Ihre Nutzungsdaten werden aber weiter gesammelt.
  • Cookies zu löschen, Datenschutz-Einstellungen vorzunehmen, Berechtigungen von Facebook-Apps einzuschränken und verschiedene Browser zu nutzen kann schon helfen.
  • Wir erläutern wichtige Punkte der Nutzungsbedingungen und Datenrichtlinie.
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Seit Juni 2024: Daten für KI-Training

Facebook und Instagram haben zum 26, Juni 2024 neue Datenschutzrichtlinien bekommen. Damit räumte sich der Betreiber-Konzern Meta das Recht ein, Beiträge der Mitglieder zum Training von künstlicher Intelligenz (KI) zu nutzen. Für den europäischen Bereich wurde das KI-Training allerdings nach starken Protesten zurückgenommen. Mehr darüber lesen Sie hier.

Seit November 2023: Das Abo

Meta bietet seit November 2023 in Europa an, Facebook und Instagram ohne Werbung nutzen zu können. Mehr dazu können Sie in diesem Artikel lesen.

Facebooks und Instagrams Datensammlungen werden immer wieder kritisiert. Zum 5. Juli 2023 gab es eine Änderung der Nutzungsbedingungen und Datenschutzerklärung. Meta begründete darin das Sammeln und Verwenden einiger Infos als "berechtigtes Interesse". Daraus folgte ein wichtiger Punkt, der erst mal gut klang: Man konnte verbieten, dass bestimmte Daten zur Auswahl von Werbung verwendet werden. Theoretisch. Denn Meta wollte Begründungen, warum die Daten gesperrt werden sollten und entschied dann darüber, ob diese Begründungen akzeptiert wurden.

Die entsprechenden Formulare gibt es nicht mehr – nur noch eines für Menschen, die kein Konto bei Facebook oder Instagram haben und nicht möchten, dass Meta irgendwie anders ihre Daten erhält und verarbeitet. Es ist hier bei Facebook zu finden.

Datenrichtlinie von Facebook und Instagram zusammengefasst

In diesem Text geht es darum, was eigentlich in der Datenschutzerklärung von Facebook und Instagram steht. Seit dem 26. Juli 2022 haben beide Netzwerke die gleichen Nutzungsbedingungen. Für beide gelten seitdem auch die Meta-Datenschutzrichtlinien.

Die Erklärungen gelten nicht für WhatsApp. Der Messenger-Dienst gehört auch zu Meta, hat aber weiterhin eine eigene Datenschutzrichtlinie. Darin sind keine Informationen darüber zu finden, dass Daten von Nutzenden in Deutschland zu Werbezwecken mit anderen Meta-Unternehmen geteilt werden.

In diesem Artikel erläutern wir die wesentlichen Punkte der Datenschutzerklärung für die Netzwerke Facebook und Instagram. Was Sie machen können, um die Verwendung Ihrer Daten zur Auswahl von Werbeanzeigen zu beeinflussen, erklären wir in diesem Text.

Meta erfasst, was Sie woanders machen – zum Teil auch offline und wenn Sie gar kein Meta-Produkt nutzen

Gerade noch in einem Online-Shop etwas angesehen und schon haben Sie bei Ihrem Facebook-Besuch die Werbung des Shops auf dem Schirm. Das nennt man personalisierte Werbung. Möglich wird das unter anderem durch Cookies: kleine Dateien, die im Browser gespeichert werden. Ziemlich viele Seiten im Internet verwenden Cookies. Die sind auch für einige Funktionen notwendig.

Auch durch so genannte Plugins kann Meta Sie durchs Netz verfolgen. So können Internetseiten zum Beispiel einen Like-Button oder Meta-Pixel haben und App-Anbieter einen Code-Baustein von Meta, das so genannte Software Development Kit (SDK). Meta erfasst damit Daten der Seitenbesucher:innen sowie App-Nutzer:innen und kann sie Nutzerprofilen in seinen Netzwerken zuordnen. Solche Daten werden aber auch über die Menschen gesammelt, die keine Produkte des Meta-Konzerns nutzen. Und das Tracking geht sogar über die Online-Welt hinaus. Denn Meta erhält von Partnerunternehmen auch Informationen über Aktivitäten, die persönlich bzw. offline getätigt werden – zum Beispiel, wenn man sich mit seiner E-Mail-Adresse für ein Kundenprogramm eines Geschäfts registrieren lässt.

Wenn Sie nicht wollen, dass Ihnen Werbung bei Facebook oder Instagram aufgrund Ihres Kaufverhaltens in der echten Welt angezeigt wird, nutzen Sie unterschiedliche E-Mail-Adressen. Denn die E-Mail-Adresse ist ein wichtiges Merkmal für Meta, um die Werbung auszuwählen, die Ihnen angezeigt wird. Dafür bezahlen diejenigen, die die Werbung produzieren. Sowohl in den Nutzungsbedingungen als auch in der Datenerklärung schreibt Meta: "Wir stellen Werbetreibenden Berichte über die Anzahl und Arten von Personen, die sich ihre Werbeanzeigen ansehen bzw. mit diesen interagieren. Wir teilen mit diesen Werbetreibenden und ihren Geschäftspartnern jedoch keine Informationen, die für sich genommen dazu verwendet werden können, dich zu kontaktieren oder identifizieren (wie z. B. dein Name oder deine E-Mail-Adresse), es sei denn, du gibst uns deine Einwilligung dazu."

Informationen werden auch innerhalb des Meta-Konzerns weitergegeben, unter anderem um Angebote, Werbeanzeigen und andere gesponserte oder kommerzielle Inhalte zu personalisieren. So könnte es beispielsweise sein, dass Sie auf Ihrem Facebook-Account eine Werbeanzeige für eine Kunstmesse angezeigt bekommen, weil ein Freund in seinem Instagram-Konto einer örtlichen Kunstmesse folgt.

Warum ist das kritisch?

Übersetzt heißt die Aussage von Meta: Das Unternehmen kann Infos darüber sammeln, wann Sie zum Beispiel auf der Homepage eines Online-Shops waren und ob Sie da etwas bestellt haben. Irgendwo werden also Daten darüber gespeichert, wie viel Zeit Sie im Internet verbringen und was Sie in der Zeit machen. Die Infos können über viele Meta-Produkte hinweg zu Nutzerprofilen zusammengeführt und zum Beispiel dazu genutzt werden, um Beiträge anzuzeigen, die Sie gezielt in Ihrer Meinung beeinflussen sollen – wie zum Beispiel beim Skandal mit Cambridge Analytica. Auch können Werbetreibende Anzeigen bei Meta schalten, die in Apps außerhalb von Meta veröffentlicht werden.

Was kann ich dagegen machen?

Sie können einen Browser nur für Facebook verwenden und alle anderen Internetseiten mit einem anderen Browser öffnen. Wenn Ihnen das zu aufwändig ist, sollten Sie Ihren Browser so einstellen, dass er alle Cookies löscht, wenn Sie ihn beenden. Das sollten Sie machen, bevor Sie sich bei Facebook das nächste Mal wieder einloggen. Bequemer ist es, Ihren Browser im privaten Modus zu verwenden oder in den Einstellungen das Speichern von Drittanbieter-Cookies zu verbieten. Anleitungen dazu gibt's hier.

Und Sie sollten sich unbedingt mit den Einstellungen in Ihrem Facebook-Profil beschäftigen, zum Beispiel über das Privacy-Center. Nehmen Sie sich Zeit! Die Einstellungen für die Werbung sind selten "mal eben so" gemacht. Und weil sie auch verwirrend sein können, haben wir Erklärungen und Anleitungen in diesem Artikel zusammengestellt.

Facebook und Instagram wissen, wo Sie sind

Hey, du bist gerade am Bahnhof? Wie wäre es mit einem Burger – der kostet hier nur 99 Cent!

Wollen Sie, dass Ihr solche Nachrichten anzeigt? Das könnte passieren, wenn Sie Facebook oder Instagram zum Beispiel als App nutzen. Denn Meta räumt sich in seiner Datenrichtlinie das Recht ein, Ihren Standort zur Auswahl von Werbung zu nutzen. Facebook ortet Ihr Handy und weiß somit, wo Sie sich aufhalten und kann Ihnen Werbung von Geschäften in der Nähe zeigen. Es erfährt auch von Ihren Vorlieben, wenn Sie die Werbung antippen.

Warum ist das kritisch?

Zunächst könnte man ja denken: Na dann lass doch ein paar Leute da in Amerika wissen, wann ich wo bin – mir doch egal. Aber ist es das wirklich? Man muss ja kein Verschwörungstheoretiker sein, um sich vorzustellen, was andere mit solchen Informationen anstellen könnten.

Was kann ich dagegen machen?

Möglichkeit 1: Facebook und Instagram nicht auf dem Handy benutzen. Zugegeben, besonders bei Instagram ist das schwierig. Möglichkeit 2: Sie können über die Einstellungen in Ihrem Smartphone den Lokalisierungsdienst abschalten (oder zumindest Facebook und Instagram den Zugriff auf den Standort verbieten) und damit ein Stück Ihrer Privatsphäre schützen. Und Sie können verbieten, dass Apps Ihre Werbe-ID nutzen. Das gilt übrigens auch für alle anderen Apps.

Meta guckt genau, welche Geräte Sie verwenden und was Sie damit machen

Wie schnell ist Ihr Computer? Bewegt sich gerade die Maus? Welches Handy haben Sie? Und nutzen Sie Android, iOS, Windows oder ein anderes Betriebssystem? Wie viel Strom hat Ihr Akku noch? Wie gut ist Ihr Handyempfang? Welches Mobilfunknetz haben Sie – und welche Handynummer? Und vor allem: Welche Dateien und Apps haben Sie auf Ihrem Gerät? Und welche anderen Programme laufen sonst noch, während Sie Facebook oder Instagram verwenden? Meta erlaubt sich selbst in seiner Datenrichtlinie, das alles von Ihrem Smartphone oder PC auszulesen. Dazu kommt natürlich noch die Erlaubnis, Sie über GPS, Bluetooth oder WLAN zu orten.

Warum ist das kritisch?

Gegenfrage: Sollen andere Menschen wissen, wann Sie welche Spiele spielen oder welche Fotos und Videos Sie gespeichert haben? Würden Sie Fremde in einem Bus Ihr Smartphone durchsuchen lassen? Meta erlauben Sie es, sofern Sie Ihre Einstellungen nicht entsprechend anpassen.

Was kann ich dagegen machen?

Facebook und Instagram nicht unterwegs benutzen. Müssen Sie immer von überall posten oder reicht es auch, dass Sie sich nur am Computer oder Tablet zu Hause (natürlich mit den oben empfohlenen Cookie-Einstellungen oder einem Browser-Addon zur Verschleierung Ihrer Identität) einloggen? Die Facebook-App und den Messenger am besten gar nicht verwenden. Falls Sie die Apps doch nutzen möchten, nehmen Sie entsprechende Einstellungen vor, damit Meta weniger Daten von Ihnen sammeln und auswerten kann.

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