Die Spanne beim Fettgehalt der veganen Eissorten ist groß und lag in der Stichprobe zwischen 1,9 und 18,1 Gramm pro 100 Gramm. Bei der gesundheitlichen Beurteilung spielt neben dem Gesamtfettgehalt aber auch der Anteil an gesättigten und ungesättigten Fettsäuren eine Rolle. Gesättigte Fettsäuren sind aus gesundheitlicher Sicht ungünstig, denn sie wirken sich negativ auf die Blutfette aus. Wer pflanzliche Produkte bevorzugt, nimmt in der Regel weniger gesättigte Fettsäuren auf, da diese vor allem in tierischen Lebensmitteln stecken.
Es gibt allerdings auch pflanzliche Fette und Öle, die reich an gesättigten Fettsäuren sind. Dazu zählen Palmfett und Kokosprodukte, also Kokosfett, Kokosöl und Kokosmilch. Eben diese Fette und Öle sind jedoch in einem Großteil der untersuchten veganen Eissorten enthalten. Kokosfett findet sich aber auch häufig in nicht veganen cremigen Eissorten, in denen tierische Zutaten wie Milch und Sahne bereits gesättigte Fettsäuren mit sich bringen.
Nur 8 vegane Eissorten aus der Marktstichprobe kommen ganz ohne Kokosprodukte und Palmfett aus und haben erwartungsgemäß einen sehr niedrigen Anteil gesättigter Fettsäuren. Als fetthaltige Zutaten wurden bei diesen Produkten vor allem verschiedene Nussbestandteile, -pasten, -mark und -muse eingesetzt, in einigen Fällen zusätzlich zu Sonnenblumen- oder Rapsöl. Nüsse haben ein günstiges Fettsäuremuster, da sie viele einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten. Ein hoher Nussanteil im Eis ist daher positiv zu bewerten.
Laut Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollten maximal 10 Prozent der pro Tag benötigten Energie in Form von freien Zuckern aufgenommen werden. Als freie Zucker werden zugesetzte Zucker sowie der in Honig, Sirup und Saftkonzentraten enthaltene Zucker bezeichnet. Das entspricht bei einem Energiebedarf von circa 2.000 Kilokalorien maximal rund 50 Gramm Zucker pro Tag.
Die Spanne der Zuckergehalte der betrachteten Eissorten war groß und lag zwischen 1,4 und 28 Gramm pro 100 Gramm. Der enthaltene Zucker stammt dabei häufig aus verschiedenen Zuckerarten. Da Zucker viele Namen hat, sind verschiedene Zuckerzutaten für Verbraucher:innen nicht immer leicht zu erkennen. Vereinzelt bewerben Hersteller zudem ihre Eisprodukte mit nährwertbezogenen Werbeaussagen zum reduzierten Zucker- oder Energiegehalt.
Eine Portion Eis von 100 Gramm (ein bis zwei Kugeln, je nach Größe) kann schon rund die Hälfte der maximal empfohlenen Zuckermenge (bezogen auf einen Energiebedarf von 2000 Kilokalorien am Tag) enthalten. Zu beachten ist allerdings, dass Kinder und auch viele Erwachsene einen geringeren täglichen Energiebedarf haben und die Menge Zucker, die 10 Prozent der täglich benötigten Energie entspricht, dann kleiner ist.