Projekt „NRW bekämpft Energiearmut“: 1. Preis in europaweitem Wettbewerb
Das Projekt „NRW bekämpft Energiearmut“ der Verbraucherzentrale NRW ist als „Social Innovation-Projekt“ ausgezeichnet worden. Die Juroren der weltweit tätigen Non-profit-Organisation Ashoka überzeugte das Angebot der Rechts- und Budgetberatung für Menschen, denen Stromsperren drohen oder die ihre Energierechnung nicht bezahlen können. Es sei beispielgebend für innovative soziale Ansätze bei der Bekämpfung von Energiearmut.
Unter den europaweit 15 Finalisten für den Innovationspreis landete das nordrhein-westfälische Landesprojekt auf dem ersten Platz. Finanziert vom Verbraucherschutzministerium des Landes NRW und den kommunalen Energieversorgern arbeitet das Projekt sehr erfolgreich: Bei rund 4.600 Beratungen in den 13 Projektstädten wurden angedrohte Versorgungsunterbrechungen in 80 Prozent der Fälle abgewendet. 60 Prozent der bereits vorgenommenen Stromsperren wurden zeitnah wieder aufgehoben.
Verbraucherschutzministerin Christina Schulze Föcking freut sich über die Anerkennung mit europaweiter Vorbildfunktion: „Die Zahlungsprobleme von Verbraucherinnen und Verbrauchern bei der Energieversorgung erfordern nachhaltige Ansätze. Das von der Landesregierung geförderte Projekt zur Bekämpfung von Energiearmut schafft dabei eine Win-win-Situation: für betroffene Verbraucher, aber auch für Energieversorger und Kommunen. Insbesondere die Netzwerkarbeit der Verbraucherzentrale NRW mit Sozialämtern, Jobcentern und Grundversorgern trägt dazu bei, von Energiearmut betroffene Haushalte frühzeitig zu erkennen und sie auch präventiv unterstützen zu können.“
„Wir bieten in der kostenlosen Rechts- und Budgetberatung bei Energiearmut Hilfestellung im Doppelpack“, unterstreicht Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, die Besonderheit des Angebots: „Ziel ist, Zahlungsprobleme rund um die Energierechnung dauerhaft zu regulieren und deren Ursachen anzugehen. Wir bringen die relevanten Akteure an einen Tisch, um praktikable Lösungswege für die Betroffenen zu finden. Die Auszeichnung zeigt, dass wir mit diesem verbraucherpolitischen Ansatz ein Trendsetter sind.“
Die gemeinnützige Organisation Ashoka und die Schneider Electric Stiftung hatten europaweit einen Wettbewerb ausgeschrieben, um soziale Innovationen zur Bewältigung von Energiearmut ausfindig zu machen („Social Innovation To Tackle Fuel Poverty“).
Ashoka begründet den ersten Platz für das Projekt „NRW bekämpft Energiearmut" so: „Es hat uns vor allem begeistert, weil es das Problem der Energiearmut in Deutschland mit einem holistischen Ansatz zu lösen versucht: Die Soforthilfe in akuten Problemlagen setzt an, wenn die individuelle Not am größten ist. Die clevere Lobbyarbeit, die die wichtigen Entscheider im Bereich Energieversorgung und Interessenvertreter der betroffenen Haushalte zusammenbringt, versucht das Problem an der Wurzel zu packen und systemisch zu lösen und damit für die Zukunft obsolet zu machen. Wir sehen großes Potential darin, diesen Ansatz weiterzuentwickeln und damit positiven gesellschaftlichen Wandel voranzutreiben."
Über das Projekt:
www.verbraucherzentrale.nrw/gegen-energiearmut
Für weitere Informationen:
Stephanie Kosbab
Tel. (0211) 38 09-387
stephanie.kosbab@verbraucherzentrale.nrw