Imprägnierspray von Simex Outdoor: Kann PFC enthalten sein?

Stand:
Ich habe eine Spraydose "Imprägnierspray" 400ml der Firma Simex Outdoor Int. GmbH gekauft. Dann hörte ich, dass oft in solchen Imprägniermitteln der hoch giftige Stoff  PFC enthalten ist. Ist das auch bei diesem Imprägnierspray auf Wasserbasis der Fall? Müssen PFC gekennzeichnet werden?

Das Wichtigste in Kürze:

  • Prüfen Sie, ob eine Imprägnierung überhaupt nötig ist. Wenn Wassertropfen abperlen ist die Imprägnierung noch ausreichend. Wenn Kleidung nicht zu längerem Aufenthalt im Freien getragen wird, ist eine Imprägnierung ebenfalls oft überflüssig.
  • Verwenden Sie zum imprägnieren aussc
  • hließlich Produkte, die als PFAS (Poly- und Perfluoralkylsubstanzen) frei gekennzeichnet sind. Vorsicht: Die Werbeaussage PFOA/PFOS-frei weist häufig sogar darauf hin, dass PFAS enthalten sind.
  • Wenden Sie Imprägniersprays grundsätzlich nur im Freien an.
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Der Hersteller antwortete auf unsere Anfrage, dass folgendes HIGH PEAK Imprägnierspray auf Wasserbasis PFC (Per-oder polyfluorierte Carbone), auch PFAS (Poly- und Perfluoralkylsubstanzen) genannt, enthält: https://www.highpeak-outdoor.com/impraegnierspray.html

PFAS sind extrem langlebig, werden daher auch als „Ewigkeitschemikalien“ oder "Forever Chemicals" bezeichnet. Sie sind als Umweltschadstoffe bereits weit verbreitet und wurden selbst in entlegenen Regionen wie der Antarktis nachgewiesen. Die Verbraucherzentrale NRW ist der Ansicht, dass PFAS nicht in Verbraucherprodukten eingesetzt werden sollten und bedauert es sehr, dass noch nicht einmal Kennzeichnungspflicht für PFAS in Imprägniersprays auf der Packung besteht.

PFAS-freie Produkte können Sie an den Kennzeichnungen wie "PFC frei", „frei von PFAS“, "fluorcarbonfrei", "fluorfrei" oder "frei von Fluorcarbonen" auf der Verpackung erkennen.

Achtung: Es gibt Imprägniersprays, Outdoorkleidung etc., die als „PFOA (Perfluoroktansäure)/PFOS (Perfluoroktansulfonsäure)-frei“ beworben werden. In diesem Fall werden nur diese beiden speziellen PFAS ausgeschlossen, die Produkte müssen jedoch nicht frei von jeglichen PFAS, einer Gruppe von mehreren tausend Chemikalien, sein. Sie enthalten als Ersatz oft kurzkettige Fluorchemikalien, die zudem noch in höheren Konzentrationen eingesetzt werden müssen, wenn die gleiche Imprägnierwirkung erzielt werden soll. Auch diese sind langlebig und können den Menschen und das Grundwasser belasten und sind deshalb auch schädlich. 

Quellen:

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