Süße Früchte – Trockenobst als Snack und Süßmacher

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Datteln, Mango, Aprikosen, Bananen: Die Auswahl an getrockneten und Früchten ist groß, die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Auch Hersteller von Müsli, Riegeln und Co. haben das Potenzial der süßen Früchtchen erkannt. Sind Trockenfrüchte genauso gesund wie frisches Obst?
Foto mehrerer Schalen, die mit unterschiedlichen Trockenfrüchten gefüllt sind

Das Wichtigste in Kürze

  • Trockenfrüchte liefern Mineral- und Ballaststoffe, aber auch sehr viel Zucker.
  • Gefriergetrocknete Früchte sind teuer, enthalten aber mehr Nährstoffe als Trockenfrüchte.
  • Wer mit Trockenfrüchten süßt, isst nicht zuckerfrei.
  • Getrocknetes Obst und Fruchtkonzentrate werden oft zum Süßen von Lebensmitteln "ohne Zuckerzusatz" verwendet.
  • Trockenfrüchte können frisches Obst nicht ersetzen.
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Trockenobst – was steckt drin?

Trocken- oder auch Dörrobst wird hergestellt, indem frischen Früchten durch Wärme die Flüssigkeit entzogen wird. In warmen Regionen kann dies durch Sonne und Wind geschehen, in kühleren Gegenden werden dazu spezielle Dörrautomaten oder Trocknungsgeräte verwendet. Dadurch wird die Haltbarkeit stark verlängert. Empfindliche Vitamine werden bei dem Prozess zum Teil zerstört. Andere Inhaltsstoffe, wie Ballaststoffe, Mineralstoffe und Zucker werden dagegen konzentriert.

Der Zuckergehalt von Trockenfrüchten ist nicht zu unterschätzen. Werte zwischen 50 und 70 Prozent Zucker sind normal, da die Früchte kaum noch Wasser enthalten. Zum Vergleich: Getrocknete Mango enthält ca. 60 Gramm Zucker pro 100 Gramm, während 100 Gramm frische Mango nur ca. 12 Gramm Zucker liefert und ansonsten zum überwiegenden Teil aus Wasser besteht.

Der Ballaststoffgehalt mancher Trockenfrüchte ist recht hoch. Das kann sich positiv auf die Verdauung auswirken. Nicht umsonst haben z. B. Trockenpflaumen den Ruf die Verdauung anzuregen. Es ist allerdings wichtig, sie mit ausreichend Flüssigkeit zu genießen, ansonsten kann der gegenteilige Effekt eintreten und zu Verstopfung führen.

Konventionell hergestelltes Trockenobst wird häufig mit Schwefeldioxid (E 220, E 221 oder E 228) behandelt. Dieses hemmt das Wachstum von Mikroorganismen und verlängert die Haltbarkeit. Bei geschwefelten Produkten bleibt die Farbe des Obstes weitgehend erhalten, während ungeschwefelte Trockenfrüchte eher blass-braun sind. Viele Menschen reagieren jedoch empfindlich auf Schwefeldioxid. Es können z. B. Kopfschmerzen oder Übelkeit auftreten. Auf der Lebensmittelverpackung ist die Verwendung von Schwefeldioxid angegeben. Wer auf geschwefelte Früchte verzichten möchte, kann auf Bioprodukte zurückgreifen. Diese dürfen nicht geschwefelt werden.

Hirsotto mit Bananen auf einem Teller

Hirsotto mit gebratenen Bananen

Ein einfaches Rezept für die Risotto-Variante mit Hirse.

Wofür eignet sich Trockenobst?

Trockenfrüchte eignen sich als süße Zutat in süßen und herzhaften Gerichten, aber auch als Snack für zwischendurch. Die Kombination mit Nüssen, wie im klassischen Studentenfutter, macht sich als schneller und gesunder Energielieferant besonders gut. Die Nüsse ergänzen die Nährstoffe u. a. durch ungesättigte Fettsäuren und weitere Ballaststoffe und machen lange satt. Da eine solche Mischung allerdings auch besonders kalorienreich ist, sollten die Portionen klein sein.

Besonders Datteln sind aktuell im Trend und werden in den verschiedensten Gerichten als vermeintlich zuckerfreie und gesunde Alternative zum Süßen verwendet. Die süßen Früchtchen punkten zwar durch ihren Ballaststoff- und Mineralstoffgehalt, sind aber mit etwa 300 kcal und rund 64 Gramm Zucker pro 100 Gramm auch sehr gehaltvoll. "Zuckerfrei" ist diese Alternative also ganz sicher nicht.

Trend: Gefriergetrocknetes Obst

In Supermärkten und Onlineshops gibt es neben klassischen Trockenfrüchten auch immer mehr Varianten von gefriergetrocknetem Obst. Von Erdbeeren über Himbeeren zu Ananas – das Angebot ist groß. Das Verfahren der Gefriertrocknung beruht auf dem physikalischen Prozess der Sublimation. Die Früchte werden zunächst gefroren. Die enthaltene Flüssigkeit wird anschließend vom gefrorenen direkt in den gasförmigen Zustand überführt. Das Verfahren ist nicht neu und wird schon lange z. B. beim Konservieren von Kräutern und für die Herstellung von Instant-Gerichten verwendet.

Gefriergetrocknetes Obst hat einige Vorteile. Bei dem Verfahren bleiben empfindliche Vitamine und Aromen weitgehend erhalten und die Konsistenz der Früchte wird knusprig. Allerdings liefern auch gefriergetrocknete Früchte sehr viel Zucker, da das Wasser praktisch vollständig entzogen wird und die übrigen Inhaltsstoffe in stark konzentrierter Form vorliegen. Der Prozess ist zudem sehr energieaufwändig, so dass die Produkte meist recht teuer sind.

Vorsicht bei verarbeiteten Produkten "ohne Zuckerzusatz"

Getrocknetes Obst, aber auch Frucht(saft)konzentrate sind eine beliebte Zutat in Müsli, Riegeln und Co. Die Produkte werden von Herstellern häufig mit Aussagen wie "nur mit Früchten gesüßt" oder "ohne Zuckerzusatz" beworben. Ein genauerer Blick auf die Nährwerttabellen offenbart allerdings oft Zuckergehalte, die in einer ähnlichen Größenordnung liegen wie mit Zucker gesüßte Produkte. So kann eine Früchtemüslimischung mit reichlich Trockenfrüchten ähnlich viel oder mehr Zucker enthalten als ein Schokomüsli. Dennoch punkten die Früchte im Müsli im Vergleich zur Schokolade durch einen höheren Nähr- und Ballaststoffgehalt.

Auch im Segment der Kindersnacks sind Produkte "ohne Zuckerzusatz" weit verbreitet. Fruchtriegel, kleine Kekse mit niedlichen Motiven und Frucht-Getreide-Häppchen locken Eltern mit Aufschriften wie "Süße nur aus Früchten". Tatsächlich sind Zuckergehalte von 20 bis über 50 Prozent hier keine Seltenheit. Möglich machen es Zutaten wie Saft- oder Fruchtpüreekonzentrate und Fruchtpulver. Mit frischem Obst haben diese Zutaten allerdings nur noch wenig zu tun. Aufschluss über den tatsächlichen Zuckergehalt gibt letztlich nur die Nährwerttabelle.

Ist Zucker aus Früchten gesünder?

Biochemisch ist es egal, aus welcher Quelle der Zucker stammt. Ob der Zucker in Form von kristallinem Haushaltszucker, als Bestandteil pürierter Datteln, als Agavendicksaft oder als Apfelsaftkonzentrat in unser Essen gelangt – unser Körper verwendet ihn immer gleich: zur Energiegewinnung. Überschüssige Energie wird in Form von Fettpölsterchen gespeichert.

Der Vorteil von Früchten ist allerdings, dass sie neben Zucker noch weitere gesundheitsförderliche Inhaltsstoffe wie Ballaststoffe, Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe liefern. Daher ist frisches Obst auch ein wichtiger Bestandteil einer gesundheitsförderlichen Ernährung. In Trockenfrüchten ist der Zucker viel stärker konzentriert. Daher ist es empfehlenswert keine großen Mengen davon zu essen. Um dieselbe Menge Zucker aufzunehmen, die in 100 Gramm Trockenobst steckt, müsste ein Vielfaches an frischem Obst gegessen werden. Im Falle der Mango braucht es etwa ein halbes Kilo frische Früchte, um den Zuckergehalt von 100 Gramm getrockneter Mango zu erreichen. Trockenobst sollte frisches Obst in der Ernährung daher nicht ersetzen. Es spricht aber nichts gegen den Genuss einer kleinen Hand voll als süßen Snack oder als süßende Zutat beim Kochen und Backen.

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